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Komposthaufen oder Kompostbehälter: Was ist besser für Ihren Garten?

Thema: Garten

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Der Rückkehr des Bio-Kreislaufs: Kompostieren als Hobbygärtner-Philosophie


Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, dass das Bananenschalen-Rendezvous mit dem Kaffeesatz, statt in der grauen Monotonie Ihrer Mülltonne, auch auf der Bühne Ihres Gartens stattfinden könnte? Herzlich willkommen in der Welt des Kompostierens, dem Prozess, bei dem organische Abfälle in nahrhaften Boden verwandelt werden, quasi die Alchemie des kleinen Mannes. Die Entscheidung, welches "Bühnenbild" für dieses Stück Natur am besten geeignet ist, wird oft zum Dilemma für den umweltbewussten Hobbygärtner: Komposthaufen oder Kompostbehälter?

Komposthaufen: Die Bio-Oper im Freiluft-Theater


Ein Komposthaufen ist wie die Aufführung einer Bio-Oper im Freiluft-Theater Ihres Gartens. Er stellt wenig Ansprüche an die Garderobe (sprich das Aussehen) und liebt das Rampenlicht (also viel Sonne). Ein Haufen braucht Raum, und man freut sich, wenn er üppig und groß wird, denn das bedeutet mehr Dünger für Ihre Pflanzen. Er ist ein Meisterwerk der Permakultur, wo all die organischen Abfälle, angefangen von jenem Salatblatt, das selbst der tapferste Kühlschrank nicht retten konnte, bis hin zum anspruchsvollen Avocadokern, zusammen ein neues Leben beginnen.

Ein Komposthaufen ist einfach anzulegen, benötigt keine teuren Behältnisse und wirkt oft schneller, denn er hat mehr Kontakt mit freilebenden Organismen und Insekten, die den Zersetzungsprozess beschleunigen. Doch er kann auch launisch sein, denn zu viel Regen führt zu einer Sumpfoperette, und zu wenig Feuchtigkeit lässt die Darsteller sprichwörtlich auf dem Trockenen sitzen.

Kompostbehälter: Die kontrollierte Indoor-Performance


Im Gegensatz dazu gleicht der Kompostbehälter einer kontrollierten Indoor-Performance. Hier findet alles in einem geschlossenen System statt, fernab der Einflüsse des Wetters. Solche Behälter gibt es in verschiedenen Formen und Größen und sie sind ideal für den Gärtner, der sein Kompostieren lieber diskret und ordentlich hinter den Kulissen hält. Einige Behälter sind drehbar und helfen dabei, das Kompostmaterial leichter zu durchmischen, ohne dass man dazu seine beste Gabel zum Leidwesen des Gartens opfert.

Die kontrollierte Umgebung eines Kompostbehälters kann dazu führen, dass der Prozess etwas langsamer verläuft als auf dem Komposthaufen, da weniger Mikroorganismen Zugang haben. Jedoch ist es auch hier möglich, durch Zugabe von Kompostbeschleunigern die Show zu beleben. Ebenso wie ein Haufen kann ein Behälter zum Theater des Grauens werden, wenn das Gleichgewicht zwischen "Grünem" (Stickstoff) und "Braunem" (Kohlenstoff) nicht stimmt, was zu eher unliebsamen Gerüchen führen kann.

Und der Gewinner ist... Ihr Garten!


Die Frage, ob ein Komposthaufen oder ein Kompostbehälter besser für Ihren Garten ist, lässt sich nicht pauschal beantworten, denn die beiden Darbietungen haben jeweils ihre Vor- und Nachteile. Ein Haufen mag die poetische Anarchie des Gärtnerns repräsentieren und eignet sich hervorragend für größere Gärten, wo er sich voll entfalten kann. Ein Behälter hingegen ist wie der wohlorganisierte Regisseur, der auch in kleineren Gärten oder auf dem Balkon für kulinarische Höhepunkte im Pflanzenreich sorgen kann.

Es geht also nicht darum, den einen Sieger zu küren, sondern zu verstehen, dass beide Methoden ihren Platz im Ensemble haben. Letztlich profitieren Ihre Pflanzen von beiden Methoden, und es ist die Liebe zur Gartenerde, die im Rampenlicht steht, egal ob auf einem offenem Komposthaufen oder in einem geschlossenen Behälter.

Gestatten, Kompostmeister: Ein paar Tipps zur Zugabe von Dramaturgie


Egal für welche Methode Sie sich entscheiden, einige Tipps helfen dabei, das Drama des Verfalls zu einem guten Ende zu führen. Ein ausgewogenes Verhältnis zwischen grünen und braunen Materialien ist essenziell. Grünes Material wie Küchenabfälle liefert Stickstoff, während braunes Material wie Blätter und Zweige für Kohlenstoff sorgt. Achten Sie auch darauf, dass alles schön zerkleinert ist, damit die Mikroorganismen Ihre Küchenreste leichter als Buffet erkennen können. Von Zeit zu Zeit sollten Sie die Materialien mischen, damit Sauerstoff an alle Teile gelangen kann, denn auch die fleißigsten Mikroben atmen gerne frische Luft.

Schlussakt: Harmonie im Kompost-Duett


Zu guter Letzt sei gesagt, dass egal ob Sie sich für den Komposthaufen oder den -behälter entscheiden, letztlich der eigentliche Star die Natur ist. Sie arbeitet unermüdlich, um aus Ihren Abfällen schwarzes Gold zu zaubern, das Ihre Pflanzen lieben werden. Denken Sie daran, Ihr Publikum (die Pflanzen) mit einer Portion frischem Kompost zu überraschen, und genießen Sie die Vorstellung, dass Sie auf kleine Art und Weise zum Wohlergehen unseres Planeten beitragen. Und bedenken Sie stets, in Ihrem Garten sind Sie der Regisseur – doch ohne eine gute Besetzung (Würmer und Mikroben) gibt es keine Show.
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