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Amulette, Talismane und Glücksbringer: Die Macht des symbolischen Schmucks

Thema: Lifestyle

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gaensebraten
 

Der charmante Charme von Charmes: Von prähistorischen Höhlen bis zum modernen Selfie


Es ist ein wenig so, als hätten unsere Vorfahren in den Höhlen von Lascaux auf den Wänden nicht nur Kunst geschaffen, sondern auch den ersten
OOTD-Post (Outfit of the Day) für die Nachwelt hinterlassen: "Schau, hier mein neues Mammutzahn-Amulett – total angesagt in der Altsteinzeit!" Seit jeher hängen wir Menschen uns Dinge um den Hals, die mehr sollen, als bloß hübsch aussehen. Vom prähistorischen Jäger mit Wolfszahnkette bis hin zum urbanen Hipster, der seinen "Instagrammable" Chakra-Stein zur Schau trägt – der Glaube an die Macht der kleinen Begleiter ist so alt wie die Menschheit selbst.

In der Welt der Amulette, Talismane und Glücksbringer ist die Grenze zwischen Aberglaube und modischem Accessoire fließend, und manchmal auch durchaus humorvoll. Denken wir nur an den Bierdeckel, den manche Fußballfans während des Spiels nicht anrühren, weil er sonst "das Glück verliert". Oder an den modernen Büroarbeiter, der seinen USB-Stick wie einen Talisman behandelt, in der Hoffnung, dass kein digitaler Dämon jemals seine Präsentation verschlingen möge.

Vom Funkeln der Sterne zum Funkeln am Handgelenk: Das Universum in der Schatulle


Astrologie-Fans können es bestätigen: Es gibt nichts Verbindenderes als zu hören, dass jemand das gleiche Sternzeichen hat. Plötzlich glühen die Augen, der Mond steht günstig, und ein freundschaftlicher Austausch von Horoskop-Apps ist vorprogrammiert. Im Reich der dekorativen Wunder sind Sternzeichen-Anhänger die Galaxien. Sie bringen das Universum zu uns nach Hause und lassen uns mit den Sternen flüstern. "Steinbock, gib mir deine Standfestigkeit", raunt der Jungunternehmer, während er nervös mit seinem Anhänger spielt.

Aber nicht nur kosmische Mächte werden in Schmuck gebannt. Auch Pflanzen, Symbole und exotische Materialien sollen ihre Träger auf besondere Weise beeinflussen. Das vierblättrige Kleeblatt im Portmonee eines jeden, der schon mal mindestens ein Los erworben hat, oder der Hufeisenanhänger, der um den Hals einer Braut baumelt (ironisch, da heutzutage mehr Scheidungen als Pferde gezählt werden können), sind Beweise für die unendliche Hoffnung auf ein Quäntchen Glück.

Fliegende Elefanten und springende Karpfen: Wie man traditionellen Trödel zum Trend ummünzt


Man nehme ein traditionelles Symbol, zum Beispiel den Elefanten mit gehobenem Rüssel – ein Zeichen für Glück – füge eine Prise Funkeln hinzu, und voilà: Ein Trend ist geboren. Das Interessante an traditionellen Glücksbringern ist, dass sie irgendwie immer wieder neu erfunden werden. Sie sind wie alte Bekannte, von denen man glaubt, sie in- und auswendig zu kennen, die einen dann aber bei einem Wiedersehen mit einem neuem Haarschnitt überraschen.

Während einige sich einen lächelnden Buddha auf den Schreibtisch stellen, bevorzugen andere einen Karpfen, der einen Wasserfall hinaufspringt – ein altes japanisches Symbol für Erfolg und Beharrlichkeit. Dass dieses Symbol auch im digitalen Zeitalter Anklang findet, zeigt, dass manche Menschen bereit sind, jede noch so absurde Tradition anzunehmen, solange sie ihren LinkedIn-Profilen Glanz verleiht.

Warum man keine Steine werfen sollte, wenn man im Glashaus der Esoterik sitzt


Jetzt mal ehrlich: In einer Welt, in der Buzzwords wie "Energetische Reinigung" und "Healing Crystals" Hochkonjunktur haben, sind Amulette und Glücksbringer nicht nur spirituelle Accessoires, sondern auch lukrativ. Der Markt für symbolischen Schmuck boomt, während Skeptiker die Augen rollen – passt also in jede gut sortierte Diskussion zwischen Yoga-Matte und Steuererklärung.

Das Tolle daran? Egal, ob man daran glaubt oder nicht, Amulette und Talismane sind Gesprächsstarter, Modeausdruck und manchmal einfach nur schön anzusehen. Es gibt kaum eine einfachere Art, sich selbst ein wenig Magie zuzugestehen, sei es durch das tägliche Horoskop oder den Jade-Anhänger am Smartphone.

Vom Schmucken des Selbst zum Schmücken des Selbst: Die Psychologie hinter dem Schmuckkästchen


Die Psychologie hinter Amulette und Talismane ist ein Kunststück für sich. Diese kleinen Gegenstände helfen uns vielleicht nicht wirklich dabei, Lotto zu gewinnen oder den Traumpartner anzuziehen, aber sie geben uns ein Gefühl der Kontrolle in einer chaotischen Welt. Das Tragen eines Glücksbringers bei einem Vorstellungsgespräch oder beim ersten Date kann das Selbstbewusstsein stärken – und wenn das nicht die wahre Magie ist, dann weiß ich auch nicht.

Letztlich ist es diese persönliche Geschichte, die wir mit unseren Amuletten und Talismanen verbinden, die aus einem einfachen Stück Metall oder Stein etwas Besonderes machen. Ob die Kraft nun von den Sternen kommt oder von der positiven Energie, die wir selbst hineinlegen, wer mag das schon so genau trennen? Fest steht: Ein Leben mit einem Quäntchen Zauber ist irgendwie doch schöner. Auch wenn es nur der Glaube an die magische Wirkung des neuen Lippenstifts ist, der uns den Tag rettet.
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