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Die Revolution der Synthesizer: Wie elektronische Musik die 80er prägte

Thema: Lifestyle

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Foto: elektro-musik_58.jpg
 

Das Zeitalter der Tasten und Potis: Einleitende Klangwellen


Die 1980er Jahre... eine Ära der voluminösen Frisuren, schrillen Farben und natürlich der elektronischen Musik, die aus den futuristischen Maschinen entsprang, die wir Synthesizer nennen. Doch wie hat diese manchmal quäkende, manchmal himmlische Box voller Tasten die Musikwelt revolutioniert? Na, stellen Sie sich vor, Sie hätten Zugang zu einem musikalischen Schlaraffenland, in dem Sie jede nur denkbare Klangfarbe erzeugen können. Genau das ermöglichte der Synthesizer – er war der Schweizer Taschenmesser der Musiker; Design-Engine für Sounds, die das Gehör betören oder bisweilen auch mal gräulich in den Ohren klingen konnten.

Doch die Synthesizer haben nicht nur den Sound revolutioniert; sie veränderten auch die Art und Weise, wie Musik produziert und aufgeführt wurde. Bühnen, die früher von Gitarren und Schlagzeugen dominiert wurden, machten nun Platz für diese neue Art von Musikinstrument, das aussah wie eine futuristische Schreibmaschine auf einem Ständer. Ironischerweise hatte das Instrument, das weniger physischen Kontakt erforderte als das Zupfen einer Gitarrensaite, einen enormen Einfluss auf das Energielevel und den Charakter der 80er Jahre Musik.

Tastendrücken für den perfekten Beat: Der Synthesizer als neuer Star


Wer hätte gedacht, dass das Drücken von Plastiktasten die Herzen der Jugendlichen schneller schlagen lassen würde? Bands wie Depeche Mode, The Human League und Duran Duran nutzten den Synthesizer, um komplexe und ausgefeilte Klangbilder zu malen, während Künstler wie Kraftwerk und Jean-Michel Jarre uns gezeigt haben, dass eine Band nicht unbedingt aus vier Leuten und einer Haarspray-Dose bestehen muss.

In den 80ern konnte der Synthesizer dank seiner Vielseitigkeit sowohl den Bass als auch Streicher und Blasinstrumente ersetzen, und durch die Verwendung von Sequenzern entstanden rhythmische Muster, die zuvor nur in den Träumen eines Perkussionisten möglich waren. Die Einführung des MIDI (Musical Instrument Digital Interface) Protokolls in den frühen 80er Jahren war wie der erste Kontakt mit Außerirdischen: Es erlaubte den Musikmaschinen unterschiedlichster Hersteller, miteinander zu kommunizieren und sogar Harmonie zu finden.

Vorhang auf für die Knöpfe: Klangexperimente und Hits


Nicht nur in Popmusik und Dance spielten Synthesizer eine Hauptrolle. Auch in der Rockmusik fanden sie ihren Platz. Sogar die bekanntesten Haudegen des Rock ließen sich von den elektrischen Sirenen verführen und integrierten die neuen Klänge in ihre Musik. Bon Jovi's „Runaway“ oder Van Halen's „Jump“ sind nur einige der Tracks, bei denen man ohne die charakteristischen Synthesizer-Teppiche einfach nicht mit dem Kopf wippen will.

Das Experimentieren mit Synthesizern führte zu Klangtexturen, die den Songs Tiefe und eine futuristische Note gaben. So etablierte sich der Synthesizer als Instrument, das sowohl Tapeziernagel als auch Feenstaub in der musikalischen Werkzeugkiste sein konnte – manchmal beides gleichzeitig.

Schlussakkord mit Aftertouch: Die bleibende Wirkung der Synthie-Revolution


Wie jedes gute Konzert hatte auch die Synthesizer-Revolution ihren beeindruckenden Schlussakkord. Der Sound der 80er prägt und inspiriert die Musiker bis heute. Von den epischen, synthetischen Soundtracks von Filmen wie "Blade Runner" oder "Tron" bis hin zu modernen Produktionen in der Elektronikströmung der Musik. Die Klangerzeuger haben über Jahrzehnte hinweg eine facettenreiche Evolution durchlaufen und sind vom Exoten zum festen Bestandteil der Musikwelt geworden.

Die kleinen schwarzen und weißen Tasten, die in den 80ern rebellisch aufbegehrten, haben inzwischen ihren Platz im Orchester der Musikgeschichte eingenommen und sind dort nicht mehr wegzudenken. Auch wenn die Frisuren und die Klamotten der 80er vielleicht nicht die Zeiten überdauert haben, die Eingebung, Ton zu Oszillator zu machen, wird uns noch lange in den Ohren klingen.
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