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Was bedeutet bei Bier Obergährig und Untergärig

Thema: Lifestyle

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gaensebraten
 

Einleitung: Die große Bierschlacht - Obergärig vs. Untergärig


Wenn man sich in die turbulente Welt des Bieres begibt, stößt man auf zwei Begriffe, die klingen, als wären sie aus einem alten Ritterroman entsprungen: Obergärig und untergärig. Für die Uneingeweihten mag dieser Jargon anfangs verwirrend wirken, doch tatsächlich beschreiben diese beiden Worte etwas ganz Grundlegendes: die Art der Gärung, die entscheidend für Charakter, Geschmack und nicht zuletzt die Kultur rund um dieses beliebte Getränk ist. Begeben wir uns also auf eine spritzig-humorige Entdeckungstour durch die Geheimnisse der Biere, die im Schaumkronen-Duell um die Vorherrschaft im Bieruniversum kämpfen.

Hefe, die Diva des Bierbrauens


Im Zentrum des Gärungsgeschehens steht die Hefe, ein mikroskopisch kleiner Organismus, der jedoch für die Bierproduktion von titanischer Bedeutung ist. Sie ist sowohl Handwerker als auch Künstlerin und wahre Diva, denn ihre Vorlieben und Launen entscheiden über das Endergebnis. Untergärige Hefen sind die fleißigen Arbeiter im Untergrund, die bei kühlen Temperaturen von etwa 4 bis 9 Grad Celsius ihre Arbeit verrichten. In dieser kühlen Umgebung sind sie ganz in ihrem Element, metabolisieren Zucker in Alkohol und Kohlendioxid und nehmen im Vergleich zu ihren obergärigen Verwandten einen längeren Zeitraum in Anspruch. Beliebte Bierstile, die aus dieser untergärigen Gärung hervorgehen, sind zum Beispiel das Lager oder das Pilsener.

Demgegenüber bevorzugen obergärige Hefen eine gemütliche wärmere Umgebung und sind bereits bei Temperaturen zwischen 15 und 20 Grad Celsius Höchstleister. Bekannt für ihre Sprints in der Gärungswelt, verwandeln sie innerhalb kürzerer Zeit die wertvollen Zucker in die ersehnten Endprodukte. Diese Aufstreber der Hefewelt legen sich oben im Gärgefäß zur Ruhe, nachdem sie ihr Tagwerk vollendet haben, weshalb sie als "obergärig" bezeichnet werden. Weizenbiere, Pale Ales oder Kölsch sind Beispiele für die Vielseitigkeit dieser Hefegruppe.

Das Geschmackserlebnis: Vom Keller bis zur Krone


Geschmacklich gesehen ist es, als würde man die Hefe selbst nach ihren Urlaubsvorlieben fragen: Die obergärige hält es eher mit der karibischen Insel, wo es wärmer ist und die Stimmung lebhafter, während die untergärige Liebhaber einer finnischen Saunalandschaft ist, kühl und ruhig. Obergärige Biere prahlen mit einer Vielzahl an Geschmacksrichtungen, oft fruchtig, manchmal würzig, und können sogar wilde Aromen wie Banane, Nelke oder sogar Bubblegum in deinen Gaumen zaubern. Der Kreativität sind scheinbar keine Grenzen gesetzt, und so verführt die obergärige Hefe den Biertrinker zu einem karnevalartigen Rausch der Sinne.

Im Gegenzug liefern untergärige Biere ein eher geradliniges Geschmackserlebnis: Sie sind der Fels in der Brandung, beständig und verlässlich. Sie schenken uns Biergenuss in Form von klaren, oft als "crispy" beschriebenen Geschmäckern, mit einer Neigung zu milden bis herben Hopfennoten und einer oftmals brillanten Reinheit, was auf die längere Lagerzeit und kältere Gärung zurückzuführen ist.

Die kulturelle Dimension: Bier als Gesellschaftsspiel


Die Gärungsart hat zudem eine kulturelle Komponente. Während untergärige Biere eng mit der deutschen und tschechischen Biertradition verwoben sind, verbindet man obergärige Biere oft mit der belgischen und englischen Braukunst. Denken wir nur an die traditionellen Biergärten Bayerns, in denen das untergärige Helles regiert, oder an die urigen Pubs Englands, wo das obergärige Ale mit seiner Bernsteinfarbe und seiner kräftigen Schaumkrone glänzt.

Festivals, Wettbewerbe und sogar Feiertage zelebrieren diese Vielfalt. Oktoberfest und Pilsner Fest sind Huldigungen der untergärigen Tradition, wohingegen die wachsende Craft-Beer-Szene mit ihren exotischen obergärigen Kreationen den Brauhorizont beständig erweitert und neue Dimensionen des Bierkosmos erschließt.

Zusammenfassung: Harmonie im Glas


Abschließend können wir sagen, dass obergärige und untergärige Biere zwei Seiten derselben köstlichen Medaille sind. Jedes hat seinen besonderen Charakter, seine Besonderheiten und seine treue Anhängerschaft. Sie bereichern unsere Kulturlandschaft und unseren Gaumen gleichermaßen und demonstrieren eindrucksvoll die Kunstfertigkeit und die gastronomische Vielfalt, die in einem einfachen Glas Bier verborgen liegen kann. Auf die Frage, ob nun obergärig oder untergärig das bessere Bier hervorbringt, kann es nur eine Antwort geben: Es kommt darauf an, auf wen Sie fragen – und vermutlich, wie viele Biere der Befragte schon intus hat.

Auf diese Weise schließt sich der Kreis und wir stoßen an – mit einem kühlen, feinperlig frischen untergärigen Lager oder einem wohlig warmen, aromareichen obergärigen Ale. Prost!

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