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Naturschutz und Reiten: Wie man umweltbewusst im Gelände reitet

Thema: Hobby

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schiedsrichter
 

Eine harmonische Beziehung: Reiter und die Natur


Das Reiten ist für viele nicht nur Sport, sondern auch eine Art der Meditation und des tiefen Kontakts mit der Natur. Man galoppiert durch Wald und Wiesen, immer im Einklang mit dem vierbeinigen Partner untendrunter. Doch bei allem Pferdeglück sollten wir nicht vergessen, dass unsere Hufe (bzw. die unserer treuen Gefährten) Spuren hinterlassen. Und ich spreche hierbei nicht von den metaphorischen Fußabdrücken in unseren Herzen! Umweltbewusstes Reiten erfordert einiges an Fingerspitzengefühl und manchmal, wenn das Pferd mal wieder schneller losprescht als gedacht, auch etwas an Sattelfestigkeit.

Regel Nummer 1: Bleib auf dem Weg, Cowboy!


Während im Wilden Westen noch querfeldein geritten wurde, dass das Gras nur so zur Seite flog, sind die Zeiten heute andere. Geschützte Wiesen, seltene Pflanzen und empfindliche Ökosysteme bitten um unsere Rücksichtnahme. Das bedeutet konkret: Wege beachten! Sie sind wie ein Kneipenführer für Reiter – sie zeigen uns, wo wir sicher und umweltfreundlich unterwegs sein können. Abseits der markierten Wege lauert nicht nur das Abenteuer, sondern auch die Möglichkeit, unabsichtlich Schaden anzurichten. Denken wir nur an den kleinen Käfer, der gerade dabei war, sein Traumhaus unter einem Blatt zu bauen, bis – plopp – ein Pferdehuf landschaftlich umgestaltet.

Mit gutem Beispiel voran: Nichts zurücklassen außer Hufabdrücken


Auch Reiter müssen den "Leave-no-Trace"-Grundsatz beachten, das heißt: Keine Müllspuren hinterlassen. Ob es nun das zerknüllte Bonbonpapier ist, das unbeabsichtigt aus der Tasche fällt, oder die Plastiktüte, die dazu bestimmt war, die feuchten Reitstiefel später im Auto zu verstauen – alles muss wieder mit nach Hause. Und da Pferde bekanntlich eher selten Toiletten benutzen, gilt auch hier: Soweit möglich, ist das große Geschäft des Gefährten nicht auf öffentlichen Wegen oder in Naturschutzgebieten zu verrichten. Sollte es dennoch passieren, ist Kreativität gefragt – mit einem kleinen Spaten das Ganze ins Unterholz zu befördern, kann helfen.

Das Pferd versteht’s: Ressourcen schonen


Pferde sind von Natur aus umweltbewusste Tiere. Sie fressen Gras, trinken Wasser und fragen nicht nach der neuesten Mode in der Pferdedecken-Industrie. Doch wir Menschen neigen manchmal dazu, unser Bedürfnis nach schönen Dingen auf unsere Vierbeiner zu projizieren. Dies führt zu einer Flut an Ausrüstungsgegenständen, die nicht immer notwendig sind. Umweltfreundliches Reiten bedeutet auch, haltbare und, wenn möglich, umweltverträgliche Produkte zu wählen. Vielleicht lässt sich die alte Fliegenhaube flicken statt eine neue zu kaufen? Oder wie wäre es mit einer Schabracke aus recycelten Materialien?

Sei kein Pferdepfad-Rambo: Verhaltensregeln für Reiter


Niemand will der ungeliebte Bad Guy sein, weder im richtigen Leben noch in einem alten Westernfilm. Reiter sollten also daran denken, sanfte Cowboys und Cowgirls zu sein – das betrifft nicht nur den Umgang mit dem eigenen Tier, sondern auch mit Wanderern, Radfahrern und anderen Naturgenießenden. Langsames Vorbeireiten, ein freundliches "Hallo" und ein Lächeln können Wunder wirken und das Image der Reitergemeinschaft positiv prägen. Ein friedvolles Miteinander in der Natur ist schließlich wie Musik in den Ohren eines jeden Naturschutz-Enthusiasten.

Das Happy End: Ein Pferdekuss für Mutter Erde


Letztlich ist es wie in jeder guten Beziehung: Es braucht Kompromisse, Respekt und manchmal ein kleines bisschen Opferbereitschaft. Wenn Reiter und die Natur zusammenkommen, sollte das Ziel immer sein, dass beide Seiten glücklich aus dem Abenteuer hervorgehen. Und wenn am Ende des Tages die Sonne untergeht, die Vögel sanft zwitschern und das Pferd zufrieden seinen Hafer kaut, dann wissen wir, dass auch Mutter Erde uns ein stilles "Dankeschön" zuflüstert.

Mit einer Prise Humor und dem Bewusstsein für die Umwelt können wir unsere Ausritte genießen und gleichzeitig sicherstellen, dass auch die kommenden Generationen von Zweibeinern und Vierbeinern dieses Privileg haben werden. Sattelt die Pferde, liebe Umweltcowboys und -girls, das Abenteuer wartet – und Mutter Erde schaut zu!
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