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Fahrradkultur weltweit: Ein Blick auf unterschiedliche Fahrradstädte

Thema: Freizeit

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Auf zwei Rädern um die Welt: Die ungeschriebenen Gesetze der Fahrradkultur


Eine Stadt auf dem Fahrrad zu erkunden, kann einem das Gefühl eines kleinen Abenteuers vermitteln. Es ist dieser herrliche Mix aus gesundem Schwitzen, dem Hauch von Freiheit zwischen zwei Pedalen und der stillen Hoffnung, dass das nächste Schlagloch nicht gleichzeitig das letzte für die Felge sein wird. Während in einigen Metropolen das Fahrrad scheinbar erst entdeckt wird, genießen andere Orte auf der Welt bereits seit Jahrzehnten eine blühende Fahrradkultur.

Nehmen wir Kopenhagen. Hier gilt das Fahrrad nicht nur als Fortbewegungsmittel, sondern fast schon als heilige Kuh auf zwei Rädern. Kaum ein Kopenhagener würde es wagen, seine tägliche Fahrradtour zu missen. Und da wären noch die kreativsten Fahrradschlangen, die sich jeden Morgen und Abend durch die Stadt winden, als gäbe es eine geheime Choreografie, die jeder Radfahrer aus dem Effeff beherrscht.

Asien im Fahrradsattel: Mehr als nur ein Trend


Natürlich dürfen wir unseren Blick nicht nur auf Europa beschränken. In Asien zum Beispiel, wo in manchen Städten das Fahrrad vor einigen Jahrzehnten noch das Hauptverkehrsmittel war, bevor es vom Auto überholt wurde, ist mittlerweile ein Revival zu beobachten. Städte wie Tokio und Peking wollen offenbar ihre Liebe zum Fahrrad neu entfachen - auch, um das Verkehrschaos und die Luftverschmutzung in den Griff zu bekommen. In Tokio, der Stadt, die niemals zu schlafen scheint, gibt es Fahrräder, die aussehen, als wären sie gerade einem Manga entsprungen, und Radwege, die enger sind als die Klamotten der Hipster, die sie befahren.

In China wiederum gibt es ganze Straßenzüge, die E-Bikes und Fahrrädern vorbehalten sind, denn niemand möchte bei 40 Grad im Stadtstau schmoren, wenn es eine klimafreundlichere und schweißtreibendere Alternative gibt. Quietschendes Metall und klingelnde Fahrräder gehören hier zum Klangteppich des Alltags.

Auf der anderen Seite des Teichs: Vom Fahrradnutzer zum Fahrradvisionär


Werfen wir einen Blick auf die sogenannten „Newbies“ der internationalen Fahrradgemeinde. Städte in den USA, die lange Zeit von riesigen SUVs und menschenleeren Bürgersteigen dominiert wurden, entdecken nun auch den Charme der zweirädrigen Kutschen wieder. Orte wie Portland oder San Francisco zaubern mit jedem neuen Kilometer Fahrradweg ein Lächeln auf die Gesichter der Lokalbevölkerung - und man fragt sich, ob es nicht bald schon heißen könnte „Give me your tired, your poor, your huddled masses yearning to ride free“.

Hier erlebt man eine Revolution auf leisen Sohlen, oder besser gesagt, auf leisen Reifen. Es ist eine Mischung aus Gesundheitsbewusstsein, Umweltsorge und dem stillen Drang, den europäischen Städten zu zeigen, dass auch Amerikaner ohne V8-Motor vorwärtskommen können. In manchen Städten, wo das Fahrradfahren früher einer extremen Sportart glich, wird inzwischen investiert, gefördert und munter in die Pedale getreten.

Ein Leben ohne Fahrrad? „Unvorstellbar!“, sagen die Amsterdamer


Einen Beitrag über Fahrradkulturen zu schreiben, ohne Amsterdam zu erwähnen, wäre wie ein Croissant ohne Butter – irgendwie machbar, aber definitiv nicht empfehlenswert. In Amsterdam ist das Fahrrad nicht nur Teil der Stadt, es ist vielmehr die Seele des urbanen Daseins. Hier fährt man Fahrrad, weil man es schon immer tat und weil es schlichtweg die beste Art ist, sich durch die verwinkelten Gassen und über die pittoresken Brücken zu schlängeln.

In einer Stadt, in der es mehr Fahrräder als Einwohner zu geben scheint, ist das Klingeln eines herannahenden Fahrrads ein omnipräsentes Liebeslied an die städtische Mobilität. Es ist ein Tanz auf schmalen Reifen, bei dem Radfahrer mit stoischer Gelassenheit durch den Verkehr gleiten, manchmal auch entgegen jeder Logik. Hier gilt das Gebot: In Amsterdam vertraut man darauf, dass der Fahrradgott einen beschützt und man selbstvergessen zwischen den Touristenstromschnellen hindurch navigiert.

Fazit: Mit dem Fahrrad durch Raum und Zeit


Die globale Fahrradkultur ist so vielfältig wie die Speichen an einem Rad. Jede Fahrradstadt hat ihre eigene Persönlichkeit, ihre eigenen Regeln und ihre eigene Art, das Fahrrad zu feiern. Es ist ein bisschen wie die internationalen Küchen dieser Welt – überall ein wenig anders gewürzt, aber egal, wo man ist, es ist immer ein Genuss. Vom High-Tech-Bike in Tokio über das entspannte Cruiser-Bike in Kalifornien bis hin zum unverwüstlichen Stadtrad in Amsterdam – das Fahrrad ist und bleibt das Vehikel, das uns zeigt, wie man sich ohne viel Tamtam auf das Wesentliche konzentriert: vorwärts zu kommen. Und das gilt sowohl für die Städte selbst als auch für ihre Bewohner.
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