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Vom Hobby zum Sport: Fahrradfahren in Wettkämpfen

Thema: Freizeit

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radfahren sport
 

Auf zwei Rädern zum Sieg: Wie aus einer Sonntagsfreude ein echter Wettkampfsport wurde


Erinnern wir uns zurück - es war einmal ein Sonntagmorgen, als die Vögelchen zwitscherten und die Sonne gerade so hinter den Bäumen hervorlugte. Da holten wir unser treues Stahlross aus dem Schuppen, um eine sorglose Runde zu drehen, einfach um die Nase vom Wochenstress zu befreien. Wer hätte gedacht, dass aus solch einer gemütlichen Freizeitbeschäftigung ein Kessel voller Wettbewerbsgeist und sportlicher Herausforderung erwachsen könnte? Fahrradfahren - einst der Inbegriff von Freiheit und Abenteuerlust in der Jugend - hat sich zu einem ernsthaften Wettkampfsport entwickelt.

Doch wie macht man diesen Quantensprung vom Dasein als Gelegenheitsradler zum strammen Wadenprofi, der Wettkämpfe nicht nur fährt, sondern sie vielleicht sogar gewinnt? Es beginnt mit dem unbezähmbaren Drang, die persönliche Bestzeit zu schlagen oder zumindest den irritierend fitten Nachbarn in der Straßenwertung zu übertrumpfen. Die Sonntagsrunden werden länger, die Pausen kürzer und die Ausreden für das frühe Aufstehen immer kreativer.

Vom Gelegenheitsradler zum Kilometerfresser: Training muss sein!


Nun, es reicht nicht aus, einfach nur die allseits bekannte Tour de France im Fernsehen anzuschauen und dabei ein Croissant zu mampfen. Nein, die erste Etappe ins Wettkampfgeschehen ist das Training. Ja, der schöne Rhythmus von Anstrengung und Erholung, der uns an die eigenen Grenzen und darüber hinausführt. Hierbei wird aus dem gemächlichen Pedaltritt zunehmend ein satter Tritt in die Pedale. Was einst eine flotte Brise war, die durch das Haar strich, ist nun ein Orkan, der jedem entgegenströmenden Insekt die Einreise auf Gesichtsterritorium verwehrt.

Der Drahtesel wird bald gegen ein hochmodisches und - lassen wir uns nicht belügen - horrend teures High-Tech-Gerät eingetauscht, welches im Gewichtsvergleich mit einer Tafel Schokolade konkurriert. Jede noch so kleine Schraube wird auf ihr Gewicht und ihre aerodynamische Effizienz hin überprüft. Denn wie jeder weiß: Das Gewicht des Rades ist umgekehrt proportional zur Größe des Lochs im Geldbeutel.

Klein aber oho: Die Bedeutung von Wettkampfzubehör


Hat man sich erst einmal in die exklusive Gemeinschaft der Sportradler katapultiert, wird man bald feststellen, dass neben dem makellosen Gerät auch die Ausstaffierung von entscheidender Bedeutung ist. Der erfahrene Rad-Wettkämpfer weiß: Es geht nicht nur um Komfort, sondern um jede mikroskopisch kleine Sekunde, die man durch stromlinienförmige Trinkflaschen und aerodynamisch optimierte Helmfrisuren einspart.

Doch Vorsicht: Das Wettkampfmilieu ist durchzogen von der hartnäckigen Legende, dass die Leistungsfähigkeit des Boliden durch die Farbe des Rahmens enorm gesteigert wird. So mancher Wettkampfneuling verbringt Stunden damit, das perfekte Mausgrau oder das aggressivste Scharlachrot zu wählen, in der Hoffnung, dass die Konkurrenz bereits beim Anblick im Startblock erbleicht.

Die Mysterien der Fahrradwettkämpfe: Taktik und Wind


Was wäre ein Wettkampf ohne Taktik? Ein sinnloses In-die-Pedale-Treten, nicht mehr und nicht weniger. Ein gestandener Fahrradkrieger weiß jedoch, dass es damit nicht getan ist. Man lauert im Windschatten, schont seine Kräfte und wartet auf den Moment, in dem man mit einer listigen Attacke des Gegners müden Oberschenkel den Garaus macht. Hierbei lernt man nicht nur viel über die Physik des Radfahrens, sondern auch, dass das Wettkampffeld auch als gruppendynamisches Experiment betrachtet werden kann – ob man dabei Freunde gewinnt, steht natürlich auf einem anderen Blatt.

Das Rennen zu gewinnen, ist oft auch eine Frage des Kopfes: Wer behält die Nerven in der entscheidenden Windkante? Wer hat das richtige Gespür für das richtige Hinterrad, dem es sich zu folgen lohnt? Und vor allem: Wie simuliert man Erschöpfung so überzeugend, dass der Kontrahent vorzeitig erschöpft aufgibt?

Zwischen Siegerehrung und Muskelkater: Die Zieleinlauf-Realität


Doch egal wie akribisch man trainiert hat, wie ausgeklügelt die Taktik oder wie winddurchlässig der Helm war – am Ende entscheidet oft der Moment. Das Gefühl, endlich die Ziellinie zu überqueren, sei es als glorreicher Sieger oder atemloser Mitstreiter, ist wohl das, was alle Sportradler, ob Hobby oder Profi, antreibt. Denn trotz aller Konkurrenz und sparsamer Kalorienzählerei, finden wir uns im Ziel wieder als das, was wir einmal am Ausgangspunkt waren: Menschen, die einfach Spaß daran haben, Fahrrad zu fahren. Und vielleicht – nur vielleicht – wird nach der Zieleinfahrt das nächste Sonntagsradeln ein wenig entspannter, während man noch immer den Muskelkater der vergangenen Heldentaten spürt.

Der Wettkampfsattel ruft – bist du bereit, die Pedale zu erobern?


Am Ende kommt es darauf an, sich selbst herauszufordern und den eigenen Horizont zu erweitern. Ob man dabei ein paar Pokale sammelt oder einfach nur die eigene Bestzeit verbessert, spielt eigentlich keine Rolle. Wichtig ist das Gefühl, dass man etwas erreicht hat, etwas das man ohne den Mut, das eigene Fahrrad von einem Fortbewegungsmittel zu einem Wettkampfsportgerät zu machen, niemals erlebt hätte. Die Reise vom Hobbyradler zum Wettkampfsportler ist manchmal anstrengend, meistens aber belohnend und immer wieder wunderbar kurios. Wer also bereit ist, aus der Sonntagsrunde Ernst zu machen, der schnappe sich seinen Helm, schwinge sich auf den Sattel und trete in die Pedale – das Abenteuer Wettkampfradfahren wartet schon!
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