Fahrradpflege und Wartung: Expertenrat für Langlebigkeit
Pedalpiraten aufgepasst: Euer Drahtesel braucht Liebe!
Der Frühling naht, und wie die ersten Krokusse sprießen die Fahrräder aus dem Keller. Aber Moment mal, war das Quietschen schon immer da? Und hat der Reifen einen Platten oder ist das nur der neueste Stand der Schlaff-Forschung? Keine Panik, liebe Radlerinnen und Radler, der Weg zur Langlebigkeit eures treuen Untersatzes ist nicht steil. Mit ein paar Schmiermitteln, einem Hauch Geduld und diesem Expertenrat wird eure Fahrt schneller wieder so rund laufen wie ein gut geöltes Kugellager.
Die ewige Kette: Schmieren, reinigen, wiederholen
Beginnen wir beim wohl bekanntesten Klangbild des Fahrrads – der Kette! Die Kette ist wie der fleißige Kantinenmitarbeiter, der ständig läuft, damit bei euch alles rund geht. Sie benötigt regelmäßige Pflege und sagt es euch ohne Umschweife: Quietschen gleich schlechte Stimmung. Daher: Nach etwa 300 Kilometern oder nach jeder Schlamm-Safari sollte die Kette gereinigt und geölt werden. Hierbei genügt ein fahrradtauglicher Reiniger und ein gutes Kettenöl. Tipp am Rande: Niemals Öl für tiefergelegte Amischlitten oder olfaktorischen Duftbaum-Balsam verwenden!
Luft und Liebe: Worte, die jeder Reifen braucht
Wer möchte schon bei der Umrundung des nächsten Kreisverkehrs eine völlig neue Art des Bodenkontakts erleben? Richtig, niemand. Deshalb ist ein Blick auf die Reifen essentiell. Sind diese wohlgeformt und prall, nicht zu prall, aber eben ausreichend mit Luft gefüllt, dann läuft's buchstäblich besser. Der richtige Druck steht meistens auf der Reifenwand und kann mit einer handelsüblichen Pumpe eingestellt werden. Hier empfiehlt sich ein regelmäßiges Date mit dem Manometer, am besten einmal pro Woche oder je nach Fahrrad-Intensivnutzung.
Rasselnde Räder: Lass sie nicht sprechen
Das Fahrrad ist vergleichbar mit einem gut abgerichteten Haustier - es sollte möglichst nichts von sich geben. Hören Sie plötzlich eine Rasselbande unter sich, könnte es an lockeren Schrauben, einem traurigen Tretlager oder an einem verbitterten Schaltwerk liegen. Alle Schrauben und Muttern sollten ergo gut, aber mit Fingerspitzengefühl, angezogen werden – HULK-Modus ist allerdings fehl am Platz. Bei Tretlager und Schaltwerk lohnt sich unter Umständen eine professionelle Hand bzw. ein Werkstattbesuch.
Nässe und Kälte: So schützt Du deinen Stahlross vor Ritterrost
Regen, Schnee und Salz sind die Erzfeinde jedes Fahrrads. Das mittelalterliche Drama von Rost kann jedoch mit ein wenig Sorgfalt vermieden werden. Stichworte sind hier: Trocken halten und regelmäßig reinigen. Wenn Ihr Drahtesel nasse Füße bekommt, sollten Sie ihn mit einem trockenen Tuch abwischen – besonders im Winter, wenn das Tausalz am Belag nagt. Ein paar Spritzer Korrosionsschutz auf alle Metallteile und das Fahrrad wird auch in den nächsten Jahren eher seltener thermische Ausdehnung mit Ihrem Hinterteil teilen wollen.
Do-it-yourself oder Profi: Wann ist es Zeit für die Werkstatt?
Das Internet ist voll von DIY-Anleitungen, und der Enthusiasmus, Dinge selbst zu reparieren, ist lobenswert. Aber es gibt auch die Momente, in denen man erkennen sollte, dass 'nach fest kommt ab'. Wenn Sie also mit dem Gedanken spielen, Ihre hydraulische Bremse bei voller Fahrt zu entlüften, überlegen Sie bitte noch einmal. Manche Dinge gehören in die Hände eines Profis. Das gilt insbesondere, wenn es um die Merkwürdigkeiten von Elektrofahrrädern, spezielle Gabelwartungen oder das Einspeichen von Rädern geht.
Resümee: Ein Hoch auf die Zwei-Rad-Pflege
Geben Sie Ihrem Fahrrad die Pflege, die es verdient, und es wird Ihnen Wege eröffnen, von denen Sie nie zu träumen gewagt haben. Nun rauf auf den Sattel, rein in die Pedale und der nächste Fahrradfrühling kann mit sämtlichen Pannen-freien Kilometern kommen. Stellen Sie nur sicher, dass der Kaffee im Thermobecher bleibt und Sie nicht erst auf dem Weg zur Arbeit feststellen, dass Ihr Sattel nun eine neue Aroma-Note hat. In diesem Sinne, immer schön in die Pedale treten, und bis zum nächsten Pflegetipp –