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Motorrad-Apps: Digitale Helfer für Routenplanung und mehr

Thema: Hobby

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Foto: motorrad_apps_39.jpg
 

Auf zwei Rädern ins digitale Zeitalter


Es ist wie eine kleine Revolution auf zwei Rädern: Früher war man als Motorradfahrer mit einer groben Karte, einem gesunden Orientierungssinn und einer Tüte voller Improvisationstalent ausgerüstet. Heute? Da gibt es Apps, die nicht nur die Routenplanung zum Kinderspiel machen, sondern einen auch über das kleinste Schlagloch auf der Strecke informieren. Ob Du nun eine sonnige Küstenstraße entlangcruisen, die Serpentinen eines Bergpasses bezwingen oder einfach nur rechtzeitig zur nächsten Tanke navigieren möchtest – es scheint, als hätten findige Entwickler für nahezu jede Situation eine digitale Lösung parat.

Aber Achtung: bei all den Möglichkeiten sollte man den Blick für die Straße nicht verlieren – es ist immer noch ein Motorrad und keine Spielkonsole, obwohl die Grenzen bei manchen App-Designern manchmal zu verschwimmen scheinen.

Das Schweizer Taschenmesser für die Jackentasche


Von sozialen Netzwerken für Biker über detaillierte Wettervorhersagen bis hin zu Pannenhilfe – moderne Motorrad-Apps sind multifunktional und machen das Smartphone zum unverzichtbaren Begleiter auf jeder Tour. Vielleicht übertreffen sie ja bald den guten alten Sozius, der einem bislang vor Kurven gewarnt und im Falle eines Sturzes Hilfe geholt hat. Man kann fast schon seinen Werkzeugkoffer zuhause lassen, wenn die App sagt, in welchem Winkel man die Schrauben der Verkleidung anziehen muss, aber Vorsicht – beim Reifenwechseln ersetzt eine App noch keine Hebebühne.

Für die besonders Abenteuerlustigen gibt es Apps mit Offline-Kartenmaterial, sodass dem Trip ins Unbekannte – oder zumindest in Regionen mit zweifelhafter Netzabdeckung – nichts im Wege steht. Damit bist Du auch dann noch auf dem richtigen Weg, wenn sich die Zivilisation mit all ihren Netzwerkantennen längst aus dem Staub gemacht hat.

Von der Planung bis zur Panne – alles unter Kontrolle


Das schönste an diesen digitalen Helfern ist vielleicht, dass sie die Planung einer Tour so simpel gestalten wie die Zusammenstellung einer Playlist. Einfach Start- und Endpunkt eingeben, ein paar Präferenzen wie "kurvenreich" oder "verkehrsarm" auswählen und schon wird eine Route ausgeworfen, die das Herz jedes Motorradfahrers höherschlagen lässt. Manche Apps bieten auch eine Community-Funktion, bei der man die Lieblingsstrecken von anderen Bikern entdecken kann. Und sollte es doch mal zu einer Panne kommen, gibt es selbst dafür digitale Helfer, die einem die nächste Werkstatt oder einen Abschleppdienst vermitteln – schneller, als man "Ventilspiel einstellen" sagen kann.

Nur bei der tatsächlichen Ausführung der Reparatur müssen die meisten bislang noch selbst Hand anlegen. Zumindest bis zur Veröffentlichung der "Bike-Repair-in-A-Box"-App, von der wagemutige Gerüchteküchen munkeln.

Vernetzte Biker und die Schattenseiten der Digitalisierung


Mit all diesen Möglichkeiten eröffnen sich jedoch auch neue Herausforderungen, und hier ist nicht die Rede von verschärften Kurvenradien. Datenschutzerklärungen, die länger sind als manche Touren, und Berechtigungen, die gefühlt bis zum Zündschloss reichen – Motorradfahrer müssen heute auch digitale Wachsamkeit praktizieren. Zudem sollte man beim Fahren nicht vergessen, dass das Smartphone zwar ein Bordcomputer-Ersatz sein kann, aber das echte Leben findet immer noch außerhalb des Displays statt.

Also dran denken: Auch die schlauste App kann einem nicht ins Ohr flüstern, wenn sich eine Ölspur auf dem Asphalt breitmacht oder wenn Du in Gedanken schon bei der nächsten Kaffeepause bist und die Einfahrt zur Traumstrecke verpasst.

Konnektivität trifft Kultur – Wenn Bits und Bikes sich treffen


Ja, die Motorradkultur verändert sich mit jeder App und jedem Update ein kleines Stückchen mehr. Was bleibt, ist die Freiheit und das pure Erlebnis, das Motorradfahren ausmacht. Vielleicht erzählen wir unseren Enkeln eines Tages von der guten alten Zeit, in der wir noch ohne GPS ans Nordkap gefahren sind – und sie werden mit großen Augen lauschen, während ihre Brillen den besten Weg dahin in Echtzeit anzeigen.

Bis es so weit ist, genießen wir die digitalen Helferlein und finden die Balance zwischen Tradition und Technologie – ganz so, wie wir auf unseren Zweirädern die Balance halten. Denn am Ende ist es das, was Motorradfahren ausmacht: das Spiel mit Gleichgewicht, Geschwindigkeit und einem Hauch von Rebellion gegen die Schwerkraft – und manchmal auch gegen die nächste App-Update-Benachrichtigung.
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