Wenn du ein Pferdenarr bist und dich die Passion zum Reitsport gepackt hat, wirst du früher oder später damit liebäugeln, dich und dein Pferd im Wettkampf mit anderen zu messen. Aber halt! Bevor du im gestreckten Galopp Richtung erstes Turnier preschst, solltest du wissen, dass dies mehr als nur einen gut sitzenden Helm und eine Schippe Mut erfordert. Nun, keine Panik! Dieser Guide soll dich sicher über jedes Oxer der Vorbereitung hinwegtragen, sodass du und dein vierbeiniger Gefährte nicht im Morast der Unsicherheit versinken.
Equipment: Mehr als nur schicke Reitstiefel
Zunächst einmal brauchst du eine Ausrüstung, die nicht nur funktional, sondern auch turniertauglich ist. Die Dressurreiter unter euch sollten dabei an das kleine Schwarze denken, denn schick und elegant soll es sein. Für Springreiter darf es gerne etwas praktischer zugehen, aber immer noch so, dass man neben dem Parcours nicht versehentlich für den Stallburschen gehalten wird. Doch Achtung: Der modische Feinschliff in Sachen Reitoutfit ersetzt keinesfalls eine solide Grundausstattung. Sattel, Trense und die passende Schabracke sollten daher zuvor auf Herz und Nieren überprüft und gegebenenfalls einem Makeover unterzogen werden. Selbstverständlich darf man die vier Beschlageneisen nicht vergessen – ohne passende Hufeisen kein stilsicherer Auftritt.
Pferd und Reiter: Ein eingespieltes Team oder "Das sieht nach Arbeit aus"
Bevor es daran geht, überhaupt nur daran zu denken, den Stallgeruch gegen das Flair eines Turnierplatzes einzutauschen, sollten Pferd und Reiter eine Einheit bilden. Das bedeutet Arbeit, Disziplin und eine ordentliche Portion Geduld. Nur wer regelmäßig trainiert, wird auch Erfolge sehen – oder zumindest den Parcours beenden, ohne die Zahl der Hindernisse unfreiwillig zu erhöhen. Stichwort Training: Ein guter Reitlehrer ist Gold wert, denn er hält nicht nur euer Zusammenspiel kritisch im Auge, sondern weiß auch, welche Übungen eure Schwächen in Stärken verwandeln. Also lasst euch nicht entmutigen, wenn das erste, zweite oder dritte Training noch aussieht wie ein Mix aus modernem Tanz und ungeplantem Bodenturnen.
Die Anmeldung: Bürokratie, dein zweites Steckenpferd
Wie in jedem guten Film gibt es immer diesen einen Moment, in dem die Hauptfiguren realisieren, dass hinter jedem Spaß ein wenig Bürokratie steckt – willkommen bei der Turnieranmeldung. Um wirklich an einem Turnier teilnehmen zu dürfen, brauchst du neben Ehrgeiz auch eine Prise Organisationstalent. Startpässe, Leistungsklassen, Mitgliedschaft in einem Reitverein und das liebe Nenngeld. Da wird der Papierkram auf einmal zur ernstzunehmenden Hürde. Verliere aber nicht den Reiterhelm! Meist hilft ein Gespräch mit erfahrenen Stallkollegen oder dem Vereinsvorstand, um Licht ins Dunkel der Formulare und Reglementierungen zu bringen.
Der Turniertag: Früh aufstehen und Durchhaltevermögen
Der ersehnte Tag ist gekommen und mit ihm die Aufregung – und die beginnt schon, bevor der Hahn kräht. Denn früh aufstehen gehört zum Turniertag dazu wie das Amen zur Kirche. Eure Startzeit ist früh am Morgen? Herzlichen Glückwunsch, du bist nun offiziell Mitglied im Club der unermüdlichen Sonnenaufgangsreiter. Ganz zu schweigen von den letzten Vorbereitungen, dem Transport zum Turnierort und dem Einreiten auf fremdem Terrain. Aber keine Sorge, auch hier heißt es: Ruhe bewahren! Nach und nach gewöhnt ihr euch an die Routine und euer Pferd wird lernen, in jedem noch so fremden Viereck oder Parcours die beste Version seiner selbst zu präsentieren.
Der Triumph: Von rosaroten Siegträumen und der Realität
Nehmen wir an, ihr habt alles gegeben, das Pferd hat sich von seiner Schokoladenseite gezeigt und ihr habt den Parcours gemeistert – oder zumindest einen Großteil davon. Vielleicht erwartet euch jetzt kein Podestplatz, aber seien wir ehrlich, allein das Gefühl, es bis hierher geschafft zu haben, ist schon eine Siegerschleife wert. Denn egal, ob ihr tatsächlich mit einer Schleife nach Hause reitet oder einfach nur mit einem Lächeln und dem stolzen Gefühl, euer Bestes gegeben zu haben: Ihr habt eine wertvolle Erfahrung gewonnen und seid nun Teil der großen Familie der Turnierreiter. Also, Kopf hoch, Brust raus und auf zum nächsten Abenteuer - oder sollte man besser sagen "Turnier"?