Wie man mit einfachen Werkzeugen große Renovierungsprojekte meistert

Mit Hammer und Nagel zur Traumwohnung

Renovieren ist ein bisschen wie ein modernes Abenteuer: Man stellt sich der Wildnis der bröckelnden Putze, der Unordnung verzweifelter Kabelsalate und der Herausforderung, dass die alte Heizung eher für akustische Untermalung als für Wärme sorgt. Doch bevor man die Segel hisst und nur mit High-Tech-Ausrüstung in den Kampf gegen das Chaos zieht, sollte man die segensreichen Tugenden einfacher Werkzeuge nicht unterschätzen. Der Hammer beispielsweise, der treue Gefährte in vielen Schlachten gegen sperrige Nägel oder rebellische Möbelstücke, ist einer jener Helden, der oft wenig Beachtung findet, aber ein fundamentaler Bestandteil jedes Renovierungsprojektes ist.

Doch was macht man eigentlich, wenn das Ambiente des zu renovierenden Domizils eher einem Hindernislauf gleicht und weniger einem friedlichen Zuhause? Zuallererst: Keine Panik! Auch mit einem begrenzten Arsenal an Werkzeugen, die in jeder Grundausstattung zu finden sind, können große Wände eingezogen, Böden glamourös verlegt und Räume in neue Wunderwelten verwandelt werden.

Der Zollstock – Mehr als nur ein faltbares Vermessungsgerät

Ehe man den Laden für Baumaterial stürmt oder die Online-Shops nach den neusten Trends in puncto Tapeten und Laminat durchforstet, sollte der Zollstock gezückt werden. Dieser schmale Streifen aus Holz oder Kunststoff ist ein echtes Multitalent. Er sorgt dafür, dass man nicht plötzlich mit einem Stück Tapete dasteht, das so groß ist wie ein Briefmarkensammelalbum und dabei einen Raum auskleiden soll, der eher den Gegebenheiten eines Ballsaales gleicht.

Nichts ist entmutigender, als wenn man nach Stunden des Messens, Schneidens und Klebens feststellt, dass das Bild des Sonnenuntergangs über der Stadt nicht im Wohnzimmer, sondern nur auf einer Briefmarke zu bewundern ist. Deshalb, liebe Heimwerker, zückt den Zollstock und messt zweimal, ehe Euer Herz einmal bricht!

Wo die Farbrolle rollt, da lässt sich's wohl fühlen

Wenn es darum geht, atmosphärische Stimmungen und neue Welten zu schaffen, wird die Farbrolle zu einer Art Zauberstab des Heimwerkers. Zwar kann es gelegentlich passieren, dass einige Tropfen das Konzept der Schwerkraft neu interpretieren und beschließen, eher den Boden als die Wand zu verschönern, jedoch ist der Farbroller im Großen und Ganzen ein loyaler Gefährte.

Man nehme eine Dose Traumfarbe, eine Rolle aus Schaumstoff oder Lammfell und beginne, das Zimmer in die Sehnsuchtslandschaft zu verwandeln, während im Hintergrund die Playlist mit den größten Hits der 80er läuft. Die Ärmel sind hochgekrempelt, die Stirn zeigt die Perlen harter Arbeit, und wenn man sich umdreht, sieht man voller Stolz: Hier bin ich Künstler, hier darf ich es sein!

Die Bohrmaschine – Ein Wirbelwind der Möglichkeiten

Nach dem Malen und Tapezieren, wenn die Arme vom vielen Rollen und Streichen noch warm sind, kommt ein weiterer Star des Werkzeugkastens ins Spiel: die Bohrmaschine. Oh, diese exquisite Maschinerie, die mit einem leichten Druck des Zeigefingers in der Lage ist, Löcher für die Errichtung zukünftiger Regalpaläste zu schaffen. Einatmen, Ziel anvisieren, und mit einem behutsamen Druck setzt sich die Spirale in Bewegung, als wolle sie das Geheimnis des Universums enthüllen – oder zumindest das Geheimnis, wie man endlich die Familienfotos an die Wand bekommt.

Selbstverständlich sollte man vor dem Bohren immer einen Blick auf die Wasserwaage werfen. Nichts ruft mehr Mitleid hervor als ein Regal, das ausschaut, als trüge es die Last der Welt auf einer Schulter, während die andere sorgenfrei in den Raum ragt.

Problemlösung auf Schwiegermutter-Niveau

Das Wunderbare an der Renovierung mit einfachen Werkzeugen ist, dass sie die Kreativität anregt und gleichzeitig die Geschicklichkeit schult. Sie lehrt, die eigenen vier Wände zu würdigen und sich nicht vor dem Unbekannten zu scheuen. Und sollte doch mal was schiefgehen – keine Sorge! Es gibt nichts, was mit ein wenig Spucke, viel Zuneigung und vielleicht einer Schicht Tapete nicht behoben werden kann.

So wird, Ziegel für Ziegel, Farbtopf für Farbtopf und Schraube für Schraube, das Zuhause nicht nur renoviert, sondern mit personifiziertem Charakter und einer Prise Herzschlag versehen. Und wer hätte das gedacht, all das erreicht mit Werkzeugen, die weniger High-Tech und mehr High-Touch sind.