Jedes Jahr wieder, wenn der Himmel in schillernden Farben explodiert und die Menschen "Ooh!" und "Aah!" rufen, scheint es, als stünde die Welt für einige Momente still, um dieses prächtige Schauspiel zu bewundern. Was allerdings weniger Beachtung findet, ist das Tränenspiel, das Mutter Natur im Verborgenen aufführt, sobald die letzte Rakete erloschen ist. Feuerwerk mag zwar für einige Minuten ein Fest für die Augen sein, doch für unsere Umwelt ist es der unschöne Beginn einer Leidenszeit, die weitaus länger anhält. Der Charme der bunten Lichter verglüht zu einem Aschehaufen von Problematiken, die von Luftverschmutzung bis hin zu Lärmbelästigung und Müll reichen.
Luftverschmutzung: Das unsichtbare Nebenprodukt
Das wohl offensichtlichste Problem, metaphorisch gesprochen, hängt uns buchstäblich über den Köpfen: die Luftverschmutzung. Denn was rauf geht, muss irgendwann auch wieder runter kommen - und zwar nicht nur in Form von staunenden Blicken der Zuschauer. Feinstaub, Schwermetalle und andere Chemikalien sind die Partygäste, die keiner eingeladen hat und die sich hartnäckig weigern, nach dem Fest zu gehen. Sie bleiben in der Luft, sinken auf den Boden oder finden den Weg in unsere Gewässer. Und während wir uns nach der großen Knallerei wieder unserem Alltag zuwenden, kämpft die Natur mit diesen ungebetenen Souvenirs.
Knalltrauma für Flora und Fauna
Es ist nicht nur der chemische Cocktail, der unserer Umwelt einen Kater beschert. Der Lärm, den Feuerwerke erzeugen, kann für Tiere eine ernsthafte Belastung sein. Vögel fliegen panisch und orientierungslos umher, Haustiere verkriechen sich unter Betten und Wildtiere werden aus ihrem natürlichen Lebensraum vertrieben. Und denken wir auch an die schüchternen Pflanzen, die zwar nicht wegrennen können, aber sicherlich auch kein Fan von "Böllern" sind. Scherz beiseite, die Erschütterungen und der Niederschlag von Schadstoffen tun auch der Pflanzenwelt nicht gut.
Die nachhaltige Raketenwissenschaft
Nun, da wir die Party-Poopers sind, die das Problem angesprochen haben, sollten wir vielleicht auch über Lösungen sprechen. Schließlich gibt es schon genug Gründe, deprimiert in den Sternenhimmel zu schauen, ohne an Feinstaub denken zu müssen. Innovationen wie geräuschärmere oder sogar komplett lautlose Pyrotechnik und Feuerwerke, die sich mittlerweile mit umweltfreundlicheren Materialien und Chemikalien rühmen können, klingen nach einer Raketenwissenschaft, die tatsächlich einen Beitrag zum Umweltschutz leisten könnte. Wenn wir schon auf die Pyrotechnik nicht verzichten wollen, sollten wir uns genauso leidenschaftlich um nachhaltigere Methoden bemühen wie um das Entzünden der Lunte.
Die Party nach der Party: Aufräumen ist angesagt
Wenn wir schon über Nachhaltigkeit sprechen, dürfen wir den wohl bekanntesten Nach-Effekt des Feuerwerks nicht vernachlässigen: den Müll. Denn nach jeder guten Party bleibt ... genau, der Morgen danach. Und dieser Morgen zeigt sich in Form von Papierresten, Plastikteilen und anderen Überbleibseln, die uns daran erinnern, dass die vergangene Nacht zwar ein Knaller war, die Auswirkungen auf unsere Umwelt aber eher Sprengkraft besitzen. Auch hier ist Umdenken gefragt, denn saubere Straßen und Strände sind nicht nur eine Frage des Anstands, sondern auch des Umweltschutzes.
Fazit: Ein Feuerwerk der guten Vorsätze
Abschließend lässt sich sagen, dass Feuerwerke zwar ein integraler Bestandteil unserer Feierkultur sind, aber es zwingend an der Zeit ist, Umweltaspekte in diese Tradition einzubeziehen. Wie bei einem guten Feuerwerk kann es auch hier nicht schaden, etwas kreativer zu sein und mehrfarbige Ansätze zu einer umweltfreundlicheren Knallerei zu finden. Vielleicht schwebt am Ende doch noch etwas Nachhaltiges gen Himmel – zusammen mit dem Wunsch, dass die kommenden Generationen sowohl farbenprächtiges Feuerwerk als auch eine blühende Natur genießen können.