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Die weltweite Wirkung der 80er Musik: Von Europa bis Asien

Thema: Lifestyle

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Foto: 80ermusik-weltweit_03.jpg
 

Die Ohrwurm-Generation: Wie die 80er den Globus eroberten


Stellen Sie sich vor, Sie betreten eine Zeitmaschine, die Sie direkt in die schillerndste, grellste und vielleicht geschmacklich fragwürdigste Dekade der Musikgeschichte katapultiert – willkommen in den 80ern! Unsere Zeitreise beginnt auf einem neonbeleuchteten Tanzboden, wo Lederjacken und Schulterpolster die neue Rüstung des Cool-Seins darstellen und der Synthesizer zum neuen Leitinstrument einer ganzen Generation avanciert. Die Beatmaschine hämmert ihren Rhythmus wie der Herzschlag der Jugend, die in Aerobic-Tights und mit Vokuhilas (für Unkundige: vorne kurz, hinten lang) zu Bands wie a-ha und Wham! ausgeht, um das Leben und die Liebe zu feiern.

Dieses Phänomen beschränkte sich jedoch keineswegs auf Europa, wo Bands wie Depeche Mode und Queen Stadien füllten. Nein, die Musik der 80er Jahre hatte den Ehrgeiz, die ganze Welt zu erobern – und das tat sie mit dem Eifer eines Popstars, der gerade die erste große Gage in den Händen hält. In Asien erklommen europäische und amerikanische Hits die Charts, während lokale Künstler begannen, Synth-Pop und Rock in ihre eigenen musikalischen Traditionen zu integrieren. Von der Transsibirischen Eisenbahn bis hinunter zu den pulsierenden Straßen von Tokyo verbreiteten sich die Melodien und der Stil der 80er, als wären sie das musikalische Äquivalent zu Pandemie-Trends.

Kulturelle Synthese oder musikalischer Imperialismus?


Es ist kein Geheimnis, dass die 80er Jahre die Welt mit ihren ikonischen Soundtracks infiltriert haben, aber war das nun kulturelle Synthese oder eine Form von musikalischem Imperialismus? Man kann für beide Argumente eine Playlist zusammenstellen. Einerseits haben Künstler wie David Bowie und Madonna neue Märkte erschlossen und dabei unterschiedliche kulturelle Einflüsse in ihre Musik integriert – man denke nur an Bowies "China Girl" oder Madonnas flirtende Auseinandersetzung mit der hispanischen Kultur in "La Isla Bonita". Daher könnten wir sagen, dass durch solche Vermischungen eine Art globale Harmonie entstand, die im Chor großer und kleiner Hits die Welt umspannte.

Andererseits stellte die Dominanz der westlichen Popmusik die kulturelle Identität vieler Länder auf die Probe. Lokale Musikgenres mussten sich anpassen oder unter dem Druck der internationalen Charts untergehen. Kritiker mögen argumentieren, dass die musikalische Landschaft einige ihrer Vielfalt verlor, als lokale Künstler anfingen, sich mehr an Madonna und Michael Jackson zu orientieren, als an den traditionellen Klängen ihrer Heimat. Man könnte es auch als den ersten, kaum verhohlenen Fußtritt Westlicher Kommerzmusik durch die Tür der Globalisierung betrachten. Eine musikalische Big Mac-Äquivalenz, leicht verdaulich, aber nicht unbedingt nachhaltig.

Die Botschafter mit Keytar und Lederhose


Die 80er Musiker waren nicht nur schlichte Rockstars und Pop-Prinzessinnen – sie waren Botschafter, deren Melodien Grenzen überschritten und politisch-soziale Botschaften trugen. Man denke an "Winds of Change" von den Scorpions – ein Lied, das in vielerlei Hinsicht den fallenden eisernen Vorhang und das Ende des Kalten Krieges symbolisierte. Oder wie wäre es mit Band Aid's "Do They Know It's Christmas?", das Charitable Rock in den Vordergrund brachte und globale Probleme wie Hungerkrisen thematisierte.

Diese Ohrwürmer agierten als emotionale Diplomaten, die Empathie und Solidarität über Kontinente hinweg förderten. Sie führten zu interkulturellem Austausch und bereiteten den Weg für eine spätere, noch vernetztere Weltgemeinschaft. Sie verbanden Menschen, die sich zwar niemals begegnen würden, aber nun wenigstens dieselbe Musik bei einem Konzert mitsingen oder unter der Dusche trällern konnten.

Wie Europa und Asien im Synthie-Pop Tango tanzten


Der kulturelle Austausch zwischen Europa und Asien in der Musik war wie ein komplizierter Tanz – ein Zusammenspiel, das mal elegante Pirouetten und mal ein paar getretene Zehen mit sich brachte. Europäische Bands wie Duran Duran und ABBA wurden in Asien zu Haushaltsnamen, während in umgekehrter Richtung die Einführung des K-Pop in den westlichen Märkten langsam begann. Die musikalische DNA mischte sich, und das Ergebnis war eine ereignisreiche Familienfeier der Genres, die manchmal harmlose Popmusik produzierte, manchmal aber auch seltsam gemusterte musikalische "Kinder".

Diese Verschmelzung der Kulturen trug dazu bei, dass die Musik der 80er Jahre eine einzigartige globale Wirkung hatte. Die Hits des Jahrzehnts sorgten für gemeinsame Nenner, auf die sich Menschen auf der ganzen Welt beziehen konnten. Sie schlugen Brücken zwischen unterschiedlichen Gesellschaften und brachten uns ein Stückchen näher an das Konzept einer „Weltkultur“, in der eine südkoreanische Highschool und eine deutsche Disko tatsächlich nicht allzu verschieden sind – zumindest, wenn es um die Playlist geht.

Vinyl, VHS und der Sieg des Vintage


Die 80er Jahre sind lange vorbei, aber ihre Musik lebt weiter – und das nicht nur auf alten Mixtapes und staubigen Platten in Secondhand-Läden. Dank des Internets und noch lebhafterer Retromanie erfreuen sich die Sounds der 80er einer Renaissance, die manchmal ein wenig das Gefühl vermittelt, als würde man das buffetartige Aufkommen des Streaming-Zeitalters mit einem all-you-can-listen-Angebot von Nostalgie verwechseln. Dennoch gibt es etwas Tröstliches daran, zu wissen, dass irgendwo auf der Welt jemand, ausgestattet mit neonfarbenen Leggings und Tränen der Rührung im Gesicht, Balladen von Bonnie Tyler für seine Karaoke darbietet.

Diese Beständigkeit der 80er-Musik führt vor Augen, dass die Töne und Texte dieser verrückten Dekade etwas Universelles an sich hatten – etwas, das identitätsstiftend und gleichzeitig universell verbindend wirkte. Die 80er waren ein musikalischer Botschafter, der die Welt näher zusammenbrachte und uns im Rhythmus vereinte. Und bis heute lassen uns die unsterblichen Hits dieser Ära nicht los, denn sie sind ein Teil dessen, was uns menschlich macht – das Bedürfnis, zu fühlen, zu tanzen, und ja, manchmal auch einfach nur schräg zu sein.
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