Mode auf der Leinwand: Wie historische Filme die Mode beeinflussten
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Von Petticoats bis zu Plateauschuhen: Wenn Geschichte modische Trends setzt
Es mag so scheinen, als ob die neuesten Modetrends aus den kreativen Köpfen von Designern, den versnobten Gängen der Pariser Modeschulen und den Instagram-Feeds der Influencer entspringen. Aber halt! Bevor wir uns verträumt in der Vorstellung verlieren, Mode sei eine futuristische Kugel, die stets nach dem Neuen greift, machen wir eine kurze Kostümreise durch die Filmgeschichte, die uns eines Besseren belehrt.
Historische Filme, sei es das opulente Porträt von Marie Antoinette oder die staubbedeckte Prärie eines Westerns à la Clint Eastwood, haben einen unbändigen Einfluss auf das, was wir morgens aus dem Kleiderschrank fischen. Nehmen wir zum Beispiel die weiten Röcke der Romantikerinnen in "Vom Winde verweht", die in den 40er Jahren die Damenwelt dazu inspirierten, zu Petticoats und Taillengürteln zu greifen. Oder "Die Tudors", deren prachtvolle Korsett-Szenerie schnurstracks zu einer Renaissance der Taillentrainer im fitness-bewussten 21. Jahrhundert führte. Dank Kino & Co. sind wir also nicht nur Zeitzeugen der Mode, sondern auch veritable Zeitreisende!
Die unverhofften Stars der Laufstege: Historische Häupter und Filmausstatter
So sehr wir die Schauspieler in ihren historisch inspirierten Rollen bewundern, die wahren heimlichen Stars sind die Filmausstatter, deren Blick für Stoffe, Stiche und Stile die Kinoleinwand in eine Art Zeitmaschine verwandelt. Die Power solcher Kostümepen kann nicht unterschätzt werden, denn sie schaffen es, die Vergangenheit greifbar und – oh Wunder – wieder modisch begehrt zu machen.
Geschichtsfanatiker, die keine Gelegenheit auslassen, ihre Korsetts der Welt zu präsentieren, haben hier ihren großen Auftritt: Filme wie "Fluch der Karibik" zauberten Piratenhemden und Dreispitze in unseren Alltag, während "Das Parfum" die bodenlangen Mäntel, die eher nach Geheimbund als nach Laufsteg aussahen, salonfähig machte. Man muss es nur tragen können!
Nicht zu vergessen sind auch die Accessoires, die oft eine ebenso bedeutende Rolle spielen. Kann jemand "Der Große Gatsby" sagen, ohne an Kristallflakons und Federhaarschmuck zu denken? Diese Kleinigkeiten sind es, die aus einem simplen Outfit eine Zeitreise-Garderobe machen und uns für einen Moment in die glamourösen 20er entführen.
Von der Leinwand in den Kleiderschrank: Historische Filme als Einkaufslisten
Wer kennt es nicht? Man sitzt im Kino, verliert sich in der Geschichte und denkt bei sich "Das Kleid! Diese Schuhe! Ich brauche sie!". Historische Filme dienen oft als ungewollte Einkaufslisten für modehungrige Seelen, die sich nichts Schöneres vorstellen können, als in Brokat und Samt durch den Alltag zu stolzieren.
Wenn ein Film wie "Marie Antoinette" mit seinen zuckersüßen Macaron-Farben und Puderperücken auf die Bildfläche tritt, ist es auch das Startsignal für Modemacher, ihre Kollektionen auf Pastelltöne und Spitzen einzustimmen. So finden wir nach Filmpremieren plötzlich lüstern nach Rüschen und Reifröcken die Boutiquen unsicher machend. Es ist ein Phänomen, so ansteckend wie der Tanzanfall in einem Musical – man kann einfach nicht stillsitzen.
Der subtile Einfluss der Kostüme – Geschichte im Detail
Und dann gibt es noch den subtilen Einfluss historischer Filme – die kleinen Signale, die wir oft unbewusst aufschnappen und die dann in der nächsten Saison ganz selbstverständlich Teil unseres Kleiderschranks werden. Da winkt eine Spitzenbluse à la Jane Austen aus dem Schaufenster, und ehe man sich versieht, hat man auch schon eine ganze Teeparty im Kleiderschrank.
Man munkelt, dass selbst die Wahl unserer Hochzeitskleider von jenem Kino-Prinzessinnen-Traum mitgeprägt wird, den Disney uns als Kind serviert hat: voluminös, glitzernd, königlich. Und wer könnte es uns verdenken? Manchmal braucht es einfach ein bisschen Geschichte, um in der Gegenwart modische Akzente zu setzen.
Der Lauf der Zeit: Was Filme über Mode aussagen
Letztlich sind es oft die historischen Filme, die uns zeigen, wie sich Mode im Lauf der Zeit verändert hat – und wie sie sich wiederholt. Was einst auf den Leinwänden als überholt galt, wird plötzlich neu und frisch. Diese ironische Modewiederkehr lässt Designer und Modeliebhaber gleichzeitig schmunzeln und Jubelschreie ausstoßen.
Es ist wie ein nie endendes Mode-Karussell, auf dem wir mit unseren Samtwesten aus "Amadeus", den Zylinderhüten aus "Oliver Twist" und den Schnürstiefeln aus "Sherlock Holmes" reiten, immer bereit, das nächste große Kostümdrama in unserem Kleiderschrank zu inszenieren. Und so bleibt uns nichts anderes übrig, als auf den nächsten historischen Blockbuster zu warten, der uns zeigt, was wir als nächstes tragen werden – auch wenn es in Form von Rüschen, Reifrock oder Ritterrüstung kommt.