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Vom Purpur bis zur Punkmode: Ein Überblick über die Farbsymbolik in der Modegeschichte

Thema: Lifestyle

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Foto: punkemode_07.jpg
 

Die Macht des Purpurs: Mehr als nur eine Farbe im alten Rom


Kaiser Nero war nicht gerade für seine Bescheidenheit bekannt, und das galt auch für seine Garderobe. Als er sich in Gewänder aus Purpur hüllte, war das nicht nur ein modisches Statement, sondern ein Zeichen seiner Macht. Die Herstellung von Purpurschneckenfarbstoff war nämlich so teuer und zeitaufwendig, dass man dafür theoretisch einen kleineren Palast hätte bauen können – und das ganz ohne einen Blick auf die Inflation zu werfen. Purpur war das iPhone 20XX der Antike: ein Statussymbol, teuer und jeder wollte es, aber kaum jemand konnte es sich leisten.

Im Laufe der Modegeschichte blieb die Farbsymbolik ein treuer Begleiter, sozusagen der beste Freund, den man mit auf die Fashion-Party nimmt. Sie sprach Bände über den Träger, ohne dass ein Wort gewechselt wurde. Der Adel schmückte sich mit leuchtenden Farben, um ihre gesellschaftliche Stellung zu betonen, während sich das gemeine Volk mit weniger auffälligen Farbgebungen begnügen musste. Es war klar: Deine Kleidung war damals nicht nur schick oder bequem, sie war dein persönlicher Wikipedia-Eintrag.

Schwarz, Weiß und Grau: Die etwas seriösere Farbtrias


Die Mode hat ihre Schwingungen und Spielereien – manchmal kann sie jedoch auch ganz schön ernst werden. Schwarz, Weiß und Grau – das perfekte Trio für Geschäftstreffen, Trauerfeiern und alle, die im Schachbrett-Look gehen möchten. Dabei hat vor allem Schwarz eine tiefe kulturelle Verwurzelung, denn Trauerkleidung ist in vielen Kulturen traditionell dunkel.

Etwas lockerer nimmt es da schon die modische Parallelwelt: die Bürokleidung. Hier steht Schwarz für Professionalität und Seriosität – sprich, die perfekte Wahl, um deinem Chef bei der nächsten Besprechung zu signalisieren, dass du nicht nur deine Excel-Tabelle im Griff hast, sondern auch dein Leben. Zumindest theoretisch. Und Grau? Nun, Grau ist ein bisschen wie der Mittwoch unter den Farben – niemand hasst es, aber es ist auch niemandes Liebling. Gleichzeitig ist es die diplomatischste aller Farbwahlen: „Ich möchte auffallen, aber nicht zu sehr.“

Rot hier, Rot dort: Vom Teppich bis zum Lippenstift


Rot ist die Farbe der Liebe, der Wut, der Revolution – und angeblich auch die erste Farbe, die der Mensch wahrnehmen konnte, nachdem er sich entschieden hatte, die Augen aufzumachen. In Modekreisen ist Rot das Chamäleon, das wirklich jede Veranstaltung meistern kann.

Ein schickes, rotes Kleid? Perfekt für das Date, bei dem du möglicherweise die Geschichte deines Kennenlernens noch Jahrzehnte später erzählen wirst. Ein rotes T-Shirt? Das Signal an die Welt, dass du bereit bist, entweder eine friedliche Demonstration anzuführen oder zumindest den Restmüll richtig zu trennen.

Und natürlich darf man den Klassiker nicht vergessen: der rote Lippenstift. Er ist eine Waffe – im positiven Sinne – für Tage, an denen das Selbstvertrauen einen kleinen Schubs braucht. Er sagt: „Ich habe heute vielleicht fünf Mal den Wecker gesnoozt und das Frühstück vergessen, aber meine Lippen sind bereit, Geschäfte zu machen.“

Grün, nicht nur auf der Wiese: Der Aufstieg der Naturfarben


Mit der zunehmenden Wertschätzung für Nachhaltigkeit und Natur, erlebt auch Grün in der Mode einen Aufschwung. Es ist wie ein pflanzlicher Neuanfang für die Farbpalette deines Kleiderschranks. Grün hat etwas Beruhigendes, ohne dabei zu einschläfernd zu wirken – es sei denn, wir sprechen von neongrün, das hat die Energie eines Eichhörnchens nach sechs Espressos.

Die Verbindung von Grün und Natur ist natürlich kein Zufall, schließlich schreien Bäume und Büsche in ziemlich genau dieser Farbe um unsere Aufmerksamkeit. In Zeiten von Bio-Baumwolle und Second-Hand-Shops ist das Tragen von Grün somit fast ein politisches Statement: „Seht her, ich bin modisch UND rette nebenbei den Planeten.“

Die Punkbewegung: Wenn die Mode laut wird


„Bitte einmal alles in Schwarz und dazu noch ein paar Nieten.“ So oder so ähnlich könnte eine Shoppingliste aus dem Punk-Genre aussehen. Punkmode ist wie ein rebellischer Teenager, der seine Selbstständigkeit damit beweist, beim Familienausflug die ganze Zeit Kopfhörer zu tragen. Die Farbsymbolik? Die lehnt sich zurück, gibt dem Träger eine Zigarette und sagt: „Tu einfach dein Ding, Kumpel.“

Punkt ist nicht einfach nur Mode, es ist eine Einstellung, eine Lebenseinstellung. Farben spielen hierbei zwar eine Rolle, aber eher in ihrer Fähigkeit, Aufmerksamkeit zu erregen und zu schockieren. Die Botschaft ist klar und deutlich: Farben sind hier, um zu provozieren, nicht um zu gefallen. Und in einer Welt, in der alle versuchen zu gefallen, ist das ziemlich erfrischend.

Schluss mit Einheitsbrei: Die Zukunft der Farbsymbolik


Wie geht es weiter mit der Farbsymbolik in der Mode? Wir können davon ausgehen, dass sie uns weiterhin begleiten wird wie ein treues Haustier, das auch mal den Teppich ruiniert. Dank der digitalen Revolution und des Global Village werden wir immer neue und aufregende Weisen finden, wie Farben uns definieren, unser Befinden ausdrücken und vielleicht auch ein bisschen bluffen. Denn wer weiß schon, ob hinter dem sorgfältig ausgewählten Gelb des Sommertops nicht doch ein „Ich habe heute Morgen drei Stunden damit verbracht, die richtige Filter-App für mein Outfit-Foto zu finden“ steckt?

Lasst uns also bunten Mut zeigen, sei es in purpurnen Roben oder neon-pinken Accessoires. Denn in einer Welt, in der manchmal Grautöne überhandnehmen, kann ein bisschen Farbe wahre Wunder wirken. Eines ist sicher: Farben werden nie aus der Mode kommen, denn mit ihnen können wir ohne Worte sprechen — und manchmal ist das ja auch ganz angenehm.
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