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Warum sind Autos für junge Menschen nicht mehr reizvoll?

Thema: Lifestyle

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gaensebraten
 

Die Liebe kühlt ab: Autos und junge Menschen im Beziehungscheck


Es war einmal eine glückliche Beziehung zwischen jungen Menschen und ihren Autos, ähnlich herzergreifend wie die erste große Liebe, geprägt von Freiheit, Abenteuer und dem stolzen Gefühl, dass auf vier Rädern einfach alles möglich scheint. Doch irgendwie hat der Lack begonnen zu bröckeln, und es scheint, als würden moderne Autos mit ihrer Ausstrahlung bei den Jüngeren nur noch wie ein altes Nokia-Handy auf einem Teenager-Geburtstag wirken: liebenswert retro, aber irgendwie uncool. Warum also ist das Auto nicht mehr der unangefochtene Herzensbrecher auf dem Pausenhof des Lebens?

Zum einen hat das Auto Konkurrenz bekommen. Früher war es der ungeschlagene Held in Sachen Mobilität, doch heute? Da ist die Spaß-Beziehung zu Spotify und Netflix oft intensiver als jede Spritztour. Junge Menschen leben zunehmend digital und entdecken die Welt über ihre Bildschirme. Das Kratzen eines echten Baumes an der Wange beim Offroad-Abenteuer? Kann man das nicht auch googeln?

Statussymbol adé: Vom Heiligen Blech zum pragmatischen Miet-Paket


Ein glänzender Wagen vor der Tür, das war mal der Ritterschlag der gesellschaftlichen Anerkennung. Ein Prachtstück, das mehr über den Fahrer aussagte als jede Instagram-Bio. Heute dagegen signalisiert ein Auto oft nicht viel mehr, als dass man vermutlich einen Parkplatz dazu mieten muss. Die junge Generation tickt anders, sie teilt lieber – Wohnungen, Arbeitsplätze und eben auch Autos. Statt des eigenen Pkws gibt es Carsharing und Fahrdienste, die per App herbeigewinkt werden können. Wie eine magische Kutsche, nur ohne Pferdeäpfel und sentimentale Bindung.

Spricht man mit der Generation Z, so bekommt das Wort Nachhaltigkeit mehr Gewicht als der Hubraum eines V8-Motors. Das Auto symbolisierte Freiheit und Unabhängigkeit, aber junge Menschen fragen sich heute: Freiheit wovon? Vom schlechten Gewissen gegenüber dem Klima? Das ist so attraktiv wie ein Verbrennungsmotor beim Veganer-Brunch. Hinzu kommt die urbane Infrastruktur, die immer öfter das eigene Auto durch Fahrradwege und superschnelle Öffis in die Ecke eines musealen Exponats drängt.

Von wegen Traumwagen: Autobesitz als Albtraum-Szenario


Die Zeiten, in denen das Auto mit einem aufregenden Roadtrip assoziiert wurde, scheinen vergangen. Heute denken junge Menschen an eher weniger romantische Dinge: Versicherung, Steuern, Benzinpreise. Wer spricht da noch von Freiheit, wenn das Budget für spontane Fahrten in den Sonnenuntergang von Kosten und Bürokratie so stark gedrosselt wird wie ein Fahranfänger auf der Autobahn?

Da nimmt es nicht wunder, dass auch die liebenswerten Pannen, die man von opulenten 90er-Jahre-Roadmovies kennt, kaum noch jemandem ein Lächeln abringen. Eine Panne bedeutet heutzutage nicht mehr, unterwegs neue Freundschaften zu schließen, sondern eher, im Regen auf den Pannendienst zu warten, während man verzweifelt versucht, den Handyakku zu schonen.

Technologischer Overkill: Wenn das Auto smarter ist als der Fahrer


Neue Autos sind vollgepackt mit Technik. Sie parken selbstständig ein, warnen vor Hindernissen und können teilweise sogar das Fahren für uns übernehmen. Das ist beeindruckend, keine Frage. Aber es entfremdet auch von dem, was das Autofahren einmal war: ein Akt der Selbstbestimmung, der Konzentration und des direkten Bezugs zur Maschine. In Zeiten, in denen schon der Kühlschrank vorschlagen kann, was zum Abendessen zu holen ist, fühlt sich das eigene Auto an wie ein weiterer schlaumeiernder Mitbewohner, der ständig Ratschläge gibt.

Vom Reiz der Straße zum Reizüberflutungs-Stau


Die zunehmende Verkehrsdichte nimmt der Fahrt im eigenen Auto zusätzlich den Wind aus den Segeln. Staus waren vielleicht einmal charmante Gelegenheiten, die eigene Geduld zu testen und die Playlist bis zum Letzten auszureizen, doch mittlerweile sind sie eher ein täglicher Test der eigenen Nervenstärke.

Junge Menschen bewegen sich lieber geschmeidig durchs Leben. Sie bevorzugen das Longboard, das Elektrofahrrad oder ihre eigenen zwei Füße – frei von Ketten und Verkehrsberichten. Die Lust, sich auf vier Rädern durch einen Ozean aus Blech zu kämpfen, ist in etwa so verlockend wie die Vorstellung, mit dem Internet Explorer ins World Wide Web zu surfen – nostalgisch, aber nicht mehr zeitgemäß.

Zusammengefasst: Ein Abschiedsbrief an den fahrbaren Untersatz


Vielleicht ist es an der Zeit, dass wir anerkennen, dass sich das Auto und junge Menschen einfach auseinandergelebt haben. Die junge Generation sehnt sich nach Flexibilität, Nachhaltigkeit und digitaler Vernetzung. Sie geduldet sich nicht im Stau, sondern im Stream.

Es ist nicht so, dass das Auto keinen Platz mehr im Herzen der Jugend hätte. Es hat nur ein wenig an Glanz verloren und wird statt als treuer Gefährte nun mehr als nützliche Gelegenheitsbekanntschaft gesehen. Liebe Autoindustrie, es liegt nicht an euch – nein, eigentlich liegt es wirklich an euch.
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