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Die Rolle von Duftstoffen in Reinigungsmitteln: Zwischen Wohlgeruch und Gesundheitsrisiko

Thema: Haushalt

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reinigungsmittel im test
 

Die Nase kauft mit: Warum dein Allzweckreiniger wie ein Zitronenhain duften muss

Wenn es nach frisch gebackenen Brötchen, Sonnencreme am Strand oder der ersten Tasse Kaffee am Morgen riecht, ist unser Gehirn im Glücksmodus. Sagt nicht Gandalf, sondern die moderne Neurologie. Diese olfaktorische Sinfonie ist allerdings längst auch in unseren Putzmittelschränken angekommen. Unternehmen der Reinigungsmittelindustrie spielen geschickt auf der Duftorgel unserer Sinne, um nicht nur den Schmutz, sondern auch unser Kaufverhalten zu beeinflussen. So kann es vorkommen, dass wir mit einem Allzweckreiniger nach Hause kommen, der wie ein spaziergang durch einen Zitronenhain duftet – obwohl unser letzter Urlaub eher nach Pommes und Sonnenbrand roch.

Die duftenden Helden im Kampf gegen Kalk und Keime sollen aber nicht nur Erinnerungen wecken oder von unserer heimischen Wildnis ablenken, sondern auch signalisieren: Hier ist es sauber, hier kann sich kein Bakterium mehr blicken lassen. Auch wenn die einzigen Abenteuer, die unsere Badfließen gesehen haben, die Zahnpastaspritzer vom Morgen sind. Die Psychologie hinter Düften ist klar: Eine angenehme Geruchsnote soll Wohlbefinden schaffen und die Reinigungserfahrung weniger zur Sisyphusarbeit und mehr zum Aromatherapie-Event machen.

Vorsicht bei der Duftwahl: Die Kehrseite der olfaktorischen Medaille

Nun öffnen wir aber nicht nur unsere Nasen, sondern auch die Pforten zu einem potenziellen Trojanischen Pferd. Denn neben der Fähigkeit, endorphinreiche Zustände zu evozieren, können künstliche Duftstoffe auch Bumerangs für unsere Gesundheit sein. Die Allergene, die in vielen Parfümölen lauern, sind inzwischen so zahlreich wie die Geschmacksrichtungen in einer Eisdiele im Hochsommer.

Man höre und staune, manch einem Reinigungsmittel wäre im Duell mit einem Parfum kein Unterschied anzumerken – und zwar nicht nur im Wohlgeruch, sondern auch in der Komplexität der Inhaltsstoffe. Vom Hautirritator bis zum hormonell wirksamen Stoff ist alles mit dabei. Wer also empfindlich reagiert oder zu Allergien neigt, sollte eher zum Duftstoff-freien Puritaner unter den Allzweckreinigern greifen, selbst wenn das bedeutet, dass das olfaktorische Erlebnis mit nostalgischem Zitronenglanz ausbleibt.

Zwischen Sauberkeitswahn und Allergierisiko: Wie Duftstoffe wirken können

Es wird interessant, wenn wir bemerken, dass die Anwesenheit von Duftstoffen in Reinigungsmitteln auch die Wahrnehmung des Reinigungseffektes beeinflussen kann. Ob das Bad nun tatsächlich sauberer ist, weil es nach Frühlingswiese statt nach Nasser Hund riecht, ist eine Debatte für sich. Nicht zu vernachlässigen ist dabei der Placeboeffekt: Die Kombination der körperlichen Aktivität des Putzens und der Duftkulisse kann tatsächlich das Gefühl von Sauberkeit und die Zufriedenheit steigern.

Allerdings könnte die Wahl des Mega-Duft-Boosters im Reinigungsmittel-Regal auch zur Überdosierung führen. Es ist ein bisschen so, als würde man mit Kanonen auf Spatzen schießen – nur, dass der Spatz unsere Luftqualität zuhause ist. Die übermäßige Belastung unserer Wohnräume mit Duftstoffen kann zu Kopfschmerzen und Reizungen der Atemwege führen. Und, wie bei jeder Armee, die mit schwerem Geschütz vorrückt, kann es Kollateralschäden geben: Haustiere und Kinder reagieren häufig empfindlicher auf die chemische Duftbrigade.

Wohlgeruch oder Gesundheitsrisiko? Ein Duft-Tagebuch hilft!

Es bleibt die Frage, wie wir zu einem ausgeglichenen Verhältnis von Wohlgeruch und gesundheitlichem Wohlbefinden kommen können. Vielleicht hilft dabei ein Duft-Tagebuch. Hier kann festgehalten werden, welche Produkte und Düfte gut vertragen werden und welche eher nicht. Das kann so spannend sein wie eine Netflix-Serie – nur dass man am Ende nicht nur unterhalten wird, sondern auch etwas über seine eigene Gesundheit lernt.

Wer keine Lust hat, regelmäßig seine Nase zur Geruchspolizei zu machen, der könnte einfache, natürliche Duftstoffe wie Zitronensaft oder Essig in Betracht ziehen. Diese sind nicht nur schonender, sondern haben auch den charmanten Nebeneffekt, dass man sich nach dem Putzen fühlt, als hätte man gerade eine Zitronenlimonade gemacht – ohne das Gläschen dabei umzustoßen.

Frei atmen: Der Trend geht zum umweltfreundlichen und gesunden Reinigungsmittel

Am Ende des Tages gibt es einen Trend, der hoffentlich nicht nur eine kurzweilige Duftnote im Wind der Zeit ist: immer mehr Menschen bevorzugen umweltfreundliche und gesundheitlich unbedenkliche Reinigungsmittel. Manche setzen sogar auf DIY-Rezepte, um ihre eigenen Reiniger zu brauen. Dabei kann man sich sicher sein, dass man genau weiß, was drin ist – und das ohne Strecken zu müssen mit mysteriösen Zusatzstoffen, die eher auf dem Etikett eines Chemiebaukastens gut aussehen.

Es ist wie bei einem guten Essen: Manchmal sind die einfachsten Zutaten die besten. Und das ist eine gute Nachricht sowohl für unsere Nasen als auch für unsere Gesundheit. Denn wie sagte bereits ein weiser Mann: "Ein sauberes Zuhause ist ein glückliches Zuhause" – aber nur, wenn es nicht zu einem Parfumladen mutiert, in dem man für jeden Atemzug einen Gesundheitspunkt opfern muss.
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