Der-Informant

Wissenswertes & Informationen

An der Pönt 46, 40885 Ratingen office@der-informant.de +49 2102 8917073

Genossenschaftswohnungen: Eine erschwingliche Option für Familien

Thema: Immobilien

Facebook X / Twitter
tiny houses
 

Wohnen wie im Bienenstock – Gemeinsam, Sozial und Erschwinglich


Genossenschaftswohnungen sind, wenn man so will, die Kommunen der Immobilienwelt. Oft gesehen als das sympathische Mittelding zwischen Eigentum und Mietwohnung, bieten Genossenschaften das Gefühl, Teil von etwas Größerem zu sein und gleichzeitig nicht den Banken oder launischen Vermietern ausgeliefert zu sein. Aber steckt hinter der vermeintlichen Idylle wirklich nur heitere Harmonie? Werfen wir einen liebevoll-kritischen Blick auf die Welt der Wohnungsbaugenossenschaften und warum sie gerade für Familien eine attraktive und manchmal sogar unterhaltsame Option sein können.

Diese Wohnform kombiniert die Idee des gemeinschaftlichen Zusammenlebens und -wirtschaftens mit dem Wunsch nach beständigen und kostengünstigen Wohnraum. Anstatt den Schlüssel zum Eigenheim von der Bank zu erbitten, wird man lieber Mitglied einer Genossenschaft und erwirbt damit nicht nur das Recht auf eine Wohnung, sondern auch Anteile und Mitspracherecht – praktisch wie das Abonnement einer Zeitschrift, nur dass die monatlichen Ausgaben einen erheblich größeren Einfluss auf das persönliche Wohlbefinden haben.

Wenn Wände mehr sind als nur Wände – Solidarität und Engagement


Der Charme einer Genossenschaftswohnung ist zweifelsohne, dass man nicht nur Mieter ist, sondern gewissermaßen auch Miteigentümer. Das bedeutet aber nicht, dass jeder Bewohner jetzt mit Hammer und Nägeln die Haustechnik inspizieren darf. Vielmehr bietet sich hier die Gelegenheit, an der Gestaltung und Verwaltung des eigenen Wohnraums mitzuwirken – demokratisch und (meistens) friedlich. Hier wird nicht der Chef, sondern der Konsens gesucht. Nicht selten fühlt man sich dabei wie in einer Folge von „Game of Thrones“, nur dass es weniger um Thronfolgen und mehr um Farbwahlen für das Treppenhaus oder die Gestaltung des Innenhofs geht.

Für Familien bietet eine Genossenschaftswohnung oftmals die perfekte Mischung aus Privatleben und Gemeinschaftsgefühl. Kinder finden schnell Freunde im Haus oder in der Siedlung, und auch für die Erwachsenen gibt es Gemeinschaftsräume und -veranstaltungen, die so manchen Samstagabend retten können – denn nichts verbindet mehr als das gemeinsame Klagen über zu wenig Parkplätze oder das Organisieren des nächsten Straßenfests.

Zwischen Tür und Angel – Die Gemeinschaft als Familie


Einer der größten Vorteile von Genossenschaftswohnungen ist wohl die soziale Komponente. Wo bekommt man heutzutage noch gratis Babysitter, Gartenhelfer oder eine spontane Einkaufshilfe von nebenan? In einer Wohnungsbaugenossenschaft durchaus möglich. Die Gemeinschaft wird teilweise zum erweiterten Familienkreis, in dem die Tante aus dem dritten Stock genauso zu den Geburtstagsfeiern eingeladen wird wie die direkten Verwandten.

Aber wie in jeder Familie gibt es auch hier manchmal Zank um das letzte Stück Kuchen – sprich: um die Instandhaltungskosten oder das leidige Thema Hausordnung. Es erfordert ein wenig diplomatisches Geschick und manchmal auch eine Engelsgeduld, wenn die Diskussionen im Gemeinschaftsraum mehr einer Vollversammlung der Vereinten Nationen gleichen, als dem kurzen Austausch unter Nachbarn.

Wo das Geld im Portemonnaie bleibt – Erschwinglichkeit und Sicherheit


Finanziell haben Genossenschaftswohnungen einiges zu bieten. Kein Wunder, dass gerade Familien mit begrenztem Einkommen hier ihr Glück finden. Die Mieten sind oft niedriger als der Marktdurchschnitt, da Gewinnmaximierung nicht im Vordergrund steht. Stattdessen geht es um die Deckung der Kosten und die Schaffung von lebenswertem Wohnraum. Damit kann man das Familienbudget durchaus auf eine angenehmere Art und Weise belasten, als dies bei herkömmlichen Mietwohnungen der Fall wäre.

Ein weiterer, nicht zu unterschätzender Vorteil ist die vergleichsweise hohe Wohnsicherheit. Genossenschaftsmitglieder genießen oft einen besonderen Kündigungsschutz und müssen nicht bei jeder Mieterhöhung befürchten, aus ihrer Wohnung verdrängt zu werden. Diese Beständigkeit kann gerade für Familien mit Kindern bedeutend sein, für die ein stabiles Zuhause ein zentraler Aspekt ihres Wohlbefindens ist.

Von Wartelisten und Nachbarschaftsnetzwerken – Ein wirkliches Zuhause?


Aber wo Sonne ist, ist bekanntlich auch Schatten. Die Nachfrage nach Genossenschaftswohnungen kann hoch sein, und nicht selten verbringt man Jahre auf einer Warteliste, ehe man überhaupt in die engere Auswahl kommt. Dann ist es ein bisschen wie bei der Vergabe von Konzerttickets für die Lieblingsband: Man muss schnell sein, gut vorbereitet und ein Quäntchen Glück haben.

Ist man allerdings einmal drin, kann eine Genossenschaftswohnung tatsächlich zu einem echten Zuhause werden. Die gegenseitige Unterstützung, die Mitbestimmung und das Gefühl, dass der eigene Wohnraum mehr ist als nur eine temporäre Bleibe, verleihen dem Konzept seinen Charme. Denn gerade für Familien zählt neben dem Preis vor allem die Gewissheit, ein sicheres, lebendiges und ja, manchmal auch ein wenig verrücktes Umfeld für sich und die eigenen Kinder zu haben.
Facebook X / Twitter