Sichere Basis: Die Grundlagen der Haussicherheit bei Kinderbesuch
Sobald Kinder das Licht der Welt erblicken, verändert sich für die Eltern so ziemlich alles – einschließlich des Zuhauses, das nun zur Festung gegen sämtliche Kinder-Gefahren ausgebaut werden muss. Die Rede ist von Steckdosensicherungen, Treppenschutzgittern und vielem mehr, was das kindliche Entdeckerherz vielleicht bricht, aber definitiv heil hält. Hierbei ist der Gedanke leitend, dass wenn ein Kind imstande ist, sich in irgendeiner selbstmörderisch anmutenden Weise in Gefahr zu bringen, es dies auch tun wird. Ein Konzept, das in seiner Klarheit fast schon beruhigend wirkt – beruhigend wie ein Lavendelduftkissen in einem Haus voller spitzer Kanten.
Die Haussicherheit beginnt an der Frontlinie: bei Türen und Fenstern. Ein gesichertes Eingangstor, an dem Kinder scheitern, soll nicht nur ungebetene Gäste, sondern auch kleine Ausbrecherinnen und Ausbrecher aufhalten. Doch auch innerhalb der eigenen vier Wände lauern Gefahren. Denken wir nur an die treuen Begleiter eines jeden Familienalltags: die harmlos wirkenden Haushaltsgeräte. Ein Bügeleisen, das entspannt auf dem Bügelbrett verweilt, kann zum Drachen werden, den es zu besiegen gilt – mit fatalen Folgen, wenn es nicht gerade ein Drache aus Plüsch ist.
Ein weiterer Aspekt sind Möbel, die auch gerne mal als Mini-Everest missbraucht werden. Hier sind Kippschutzanker und Eckenpolster die Ritter in schäumender Rüstung, die unsere Kleinen vor blauen Flecken oder Schlimmerem bewahren. Nicht zu vergessen sind Medikamente und Putzmittel, die aus der kindlichen Perspektive fantastisch aussehen, aber nur ein sicherer Hingucker sind, wenn sie sich jenseits der erreichbaren Höhen befinden oder hinter abschließbaren Türen versteckt sind.
Das lebendige Minenfeld: Kinder machen das Chaos komplett
Wer jemals das Vergnügen hatte, einem Zweijährigen beim Spielen zuzuschauen, weiß, dass der Begriff "Auge des Hurrikans" eine beschönigende Umschreibung ist. Das kindliche Chaos kennt keine Grenzen, und die einst so idyllische Wohnlandschaft verwandelt sich unverzüglich in ein lebendiges Minenfeld aus Legosteinen – wehe dem barfüßigen Erwachsenen, der es wagt, sich durch dieses Schlachtfeld zu bewegen.
Die Haussicherheit erhält mit tobenden Kindern eine ganz neue Dimension. Auf einmal wird klar, dass der Blumentopf auf dem Regal nicht bloß eine Staubfalle ist, sondern auch ein potenzielles Projektil, das dank Kindeskraft zur Schwerkraft herausfordernden Flugbahn ansetzen kann. Auch die Couch, die einst der Schauplatz für Serienmarathons war, mutiert zur Kulisse für waghalsige Kletterpartien – wer hätte gedacht, dass ein Zweier-Set Kissen und eine Decke den Grundstein für eine Karriere als Stunt-Person legen?
Neben der räumlichen Chaosverwaltung ist auch das Management von Kindern (die so gar nichts von Risikomanagement halten) eine Herausforderung. Hier geht es um Prävention: Alles, was Eindruck macht (Streichholzschachteln, bunte Pillen, die Fruchtsaft nachempfunden sind, oder schicke kleine Batterien), sollte außerhalb der winzigen Greifarme gelagert werden. Klingt einfach, ist es aber nur, bis man feststellt, dass Kinder eine geheime Superkraft besitzen, die es ihnen erlaubt, unentdeckte Dimensionen zu erreichen.
Wer braucht schon Superhelden, wenn man Eltern hat?
Die wohl größte Ironie der Haussicherheit für Kinder ist vielleicht, dass man, während man alles tut, um die Minimenschen vor der Welt zu schützen, diese kleinen Wesen einen darauf trainieren, Superkräfte zu entwickeln. Die Reflexe eines Ninjas, wenn ein Glas zu Boden geht, die Gedankenblitze eines Sherlock Holmes, wenn es darum geht, vorauszusehen, welches Missgeschick als nächstes eintritt – Eltern werden zu wahren Meistern der Prävention und Reaktion.
Die Kinderzimmer-Festung soll also eine Umgebung bieten, die sowohl deren Kreativität als auch die elterliche Ruhe fördert. Kaum etwas schärft den Verstand mehr, als die permanente Hochrisiko-Bereitschaft, die in einem entspannten Teegespräch durchbrochen werden kann, wenn die Stille ein wenig zu still wirkt – ein Hinweis darauf, dass irgendwo im Haus die kreative Zerstörung in Gang gesetzt wurde.
Nicht zu übersehen ist natürlich auch die Tatsache, dass mit zunehmendem Alter der Kinder die Haussicherheit einen Wandel durchleben muss. Während das Babyphone anfangs noch unverzichtbar schien, wird es später durch das Smartphone ersetzt, das nicht nur der Kommunikation mit dem Nachwuchs dient, sondern auch der Überwachung durch diverse „meine Familie sicher“-Apps. Das Haussicherheitssystem wird damit zu einem dynamischen Konstrukt, das sich mit jeder neuen Entwicklungsstufe des Kindes fortentwickeln muss.