Wenn Sie das nächste Mal in Ihren strahlend weißen Sportschuhen das Fitnessstudio betreten, könnte im Hinterkopf die Frage aufkommen: Wie "grün" sind meine sportlichen Aktivitäten eigentlich? Der ökologische Fußabdruck ist nicht mehr nur ein Thema für Autos und Urlaubsflüge, sondern hat längst auch die Fitnesswelt erreicht. Und nein, wir meinen nicht die grüne Farbe des Kunstrasens oder den pflanzlichen Eiweißshake nach dem Workout. Die Rede ist vom ökologischen Einfluss unseres Strebens nach Muskelkater und der Frage, ob man beim Schwitzen nicht auch die Welt retten kann.
Sportausrüstung mit kurzer Haltbarkeit, energieintensive Indoor-Fitnesscenter, Wasserflaschen aus Plastik - all das erscheint in Zeiten des Klimawandels wie ein verirrter Dribblingversuch auf dem Feld nachhaltiger Lebensgestaltung. Es scheint, als müsste man sich zwischen einem Sixpack und einem grünen Gewissen entscheiden. Aber es wird Zeit, dem Stigma der schädlichen Sportindustrie ein paar positive Drehungen (oder „Twists“ im Yoga-Jargon) entgegenzusetzen.
Bio-Protein und Pedalkraft: Nachhaltigkeit im Trainingsrausch
Stellen Sie sich vor, Ihr Heimtrainer produziert beim Pedalen Strom statt nur Schweißflecken. Oder Ihr nächstes Yoga-Outfit kommt nicht aus einem chemischen Prozess, sondern wurde ethisch korrekt aus Bambusfasern hergestellt. Nicht Zukunftsmusik, sondern Realität, die anzeigt, dass der Sportsektor sich in die Dehnübung der Nachhaltigkeit begibt. Und wie bei jeder guten Aufwärmung steckt auch hier der Teufel im Detail.
Von wiederverwendbaren Wasserflaschen bis hin zu Laufschuhen, die aus recyceltem Meeresplastik geschnürt werden – die Sportbranche hat begonnen, sich neu zu erfinden. Sie bewegt sich weg von der Wegwerfmentalität (es sei denn, es geht um das Wegwerfen schlechter Gewohnheiten) hin zu einem Lifestyle, der beides sein kann – gesund für den Körper und den Planeten. Labels mit "grüner" Reputation sprießen aus dem Boden wie Pilze nach einem Regenschauer und bieten Sportbegeisterten Produkte, die Nachhaltigkeit nicht nur auf dem Etikett tragen.
Auf dem Sprung – Sportevents im Wandel
Und was wäre dies für ein Spiel ohne Fans? Während wir begeistert Events und Sportler anfeuern, ist es ein offenes Geheimnis, dass Großveranstaltungen auf der Umweltbilanzskala eher eine Höchststrafe als einen Pokal verdienen. Wie gelingt es also, die Begeisterung für den Sport mit dem Respekt für unseren Planeten zu vereinen?
Der Gedanke, dass hundert Meter Sprint vielleicht bald nur noch virtuell stattfinden, weil alle außer Mickey Mouse und Donald Duck am Klimawandel erkrankt sind, mag eine etwas düstere Vorstellung sein. Dennoch ist das Bewusstsein für nachhaltige Sportveranstaltungen gestiegen. Marathonläufe verteilen Mehrweg-Trinkgefäße und Fußballclubs investieren in Solaranlagen auf den Stadiondächern. Langsam aber sicher scheint der Sportsektor aus dem konventionellen Stadion der Umweltblindheit auszuziehen. Man mag sich jetzt schon freuen auf die olympischen Spiele, bei denen möglicherweise der Disziplin „Nachhaltigkeit“ mehr Beachtung geschenkt wird als dem Zehnkampf.
Die Tretmühle der Nachhaltigkeit – ein Marathon ohne Finish?
Ein wenig ironisch ist es schon: Während wir in den Sportschuhen zum nächsten Training sprinten, könnte unser ökologischer Fußabdruck dem von Godzilla gleichen – der immerhin auch ziemlich viel Sport macht, wenn er Städte dem Erdboden gleichmacht. Aber wie in jeder guten Sportsdisziplin gibt es auch in Sachen Umwelt keine Abkürzungen. Keine Zaubertricks, keine schnellen Lösungen. Es ist ein Marathon und kein Sprint, wenn es darum geht, unseren Sportkonsum umzugestalten.
Dabei geht es nicht nur darum, die neueste Eco-Sportswear zu kaufen oder das Fitnessstudio auf erneuerbare Energien umzustellen. Vielmehr ist es ein Umdenken, das beginnen muss. Der Verzicht auf das Auto auf dem Weg zum Sportplatz, das Unterstützen lokaler Sportereignisse statt globaler Mega-Events oder das bewusste Konsumieren von Sportartikeln – jede dieser Maßnahmen kann dazu beitragen, die Umweltbelastung, die durch unseren Drang nach Fitness und Spannung entsteht, zu reduzieren.
Schlusspfiff: Der grüne Ausdauertest
Die Umwelt ist wie ein Teamgefährte im großen Spiel gegen den Klimawandel. Als Teil des Teams haben wir die Möglichkeit, Verantwortung zu übernehmen und auf das Spielfeld der Nachhaltigkeit zu treten. Den Ball ins Rollen zu bringen, ist der erste Schritt eines langen und herausfordernden Matchs. Doch eines ist sicher: Wie im Sport zählt am Ende nicht nur das Ergebnis, sondern auch der faire Kampfgeist. Also, ziehen Sie Ihre umweltfreundlichen Laufschuhe an, es ist Zeit, zusammen den ökologischen Fußabdruck zu verringern. Ganz ohne Muskelschmerzen, aber mit umso mehr Herz für unseren Planeten – und das ist schon ein Sieg für sich.