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Private Krankenversicherung: Vor- und Nachteile im Überblick

Thema: Finanzen

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Einleitung in die Welt der Privatpatienten: Der heilige Gral oder doch nur glitzernder Trug?


Beim Gedanken an die private Krankenversicherung (PKV) bekommen die einen glänzende Augen und Träume von Einzelzimmern und Chefarztbehandlungen, während anderen schlagartig das Portemonnaie zu zucken beginnt. Doch ist die PKV wirklich ein heiliger Gral der Gesundheitsversorgung oder schlummert unter der glänzenden Oberfläche auch der ein oder andere Drache, der nur darauf wartet, uns mit satten Beiträgen zu flambieren? Lassen Sie uns gemeinsam mit einer ordentlichen Prise Humor und einem Stethoskop in der Hand untersuchen, welche Vorzüge und welche Stolpersteine auf sie als potenziellen Privatpatienten warten könnten.

Der rote VIP-Teppich im Arztzimmer: Vorteile der PKV


Beginnen wir mit etwas Positivem, denn wer wird nicht gerne verhätschelt? In der privaten Krankenversicherung fühlen Sie sich schnell wie ein VIP. Da wären zuerst die kürzeren Wartezeiten für Termine und Behandlungen zu nennen – eine wahre Wohltat im Vergleich zum gefühlt endlosen Harren im Wartesaal des öffentlichen Gesundheitssystems. Und wenn Sie dann dran sind, begrüßt Sie der Arzt im besten Fall mit einem Lächeln, das bis hinter die Ohren reicht – sein Honorar darf er nämlich nach der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) ein wenig großzügiger gestalten.

Auch beim Thema Leistungen kann die PKV punkten. Sie sind der Chef im Ring und dürfen Ihren Versicherungsschutz fast wie an einem Buffet zusammenstellen: Chefarztbehandlung? Bitte sehr! Einzelzimmer im Krankenhaus? Aber natürlich! Freie Arztwahl, alternative Heilmethoden und erstattungsfreudige Zahnarzttarife? Nur her damit! Solange die Geldbörse mitspielt, sind die Möglichkeiten ziemlich umfangreich.

Der Kostenkobold im Kleingedruckten: Nachteile der PKV


Doch wo Sonne ist, da ist auch Schatten und der lauert im Kleingedruckten der privaten Krankenversicherungsverträge. Einer der größten Nachteile der PKV ist, dass die Beiträge mit zunehmendem Alter und abnehmender Gesundheit nicht gerade schrumpfen – eher im Gegenteil. Während sich gesetzlich Versicherte an ihren Beitragssätzen festhalten können, gleichgültig wie oft sie niesen oder husten, kann es im privaten Sektor passieren, dass Sie mit jedem neuen Wehwehchen und jedem zusätzlich angehängten Jahrzehnt eine höhere finanzielle Bürde schultern müssen.

Zudem haben sich die privaten Krankenversicherungen ein kleines Schlupfloch bewahrt: die Gesundheitsprüfung. Hier wird ganz genau hingeschaut, welche Vorerkrankungen und Risikofaktoren Sie möglicherweise mit in die Versicherung einbringen. Das kann zu Leistungsausschlüssen oder Risikozuschlägen führen, die Ihnen die rosarote Brille schneller vom Kopf reißen können als eine Niesattacke im Frühling.

Von Fangnetzen und Familientragödien: PKV und die soziale Komponente


Die PKV ist eine Wundertüte voller Individualität, aber diese kommt mit einer Kehrseite, die vor allem für Familienmenschen schnell zur Tragödie werden kann. Während in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) der Ehepartner und die Kinder meistens kostenlos mitversichert sind, kennt die PKV diese soziale Romantik nicht. Hier zahlt jedes Familienmitglied separat und das kann, gerade wenn das Storchenteam Überstunden macht, ein ziemlich teures Vergnügen werden.

Außerdem fehlt ein soziales Fangnetz bei sinkendem Einkommen oder Arbeitslosigkeit. Gesetzlich Versicherte dürfen sich in solchen Phasen in die Arme des Solidarsystems fallen lassen, private Versicherte hingegen haben keinen Airbag und müssen die vollen Beiträge weiterzahlen, auch wenn das Konto weint.

Das Krankenversicherungs-Karussell: Ein- und Ausstiegsmöglichkeiten


Befürchten Sie bereits Schwindelgefühle beim Gedanken an die PKV und schlafen schlecht wegen nächtlicher Rückkehrträume in die gesetzliche Krankenversicherung? Nun, hier wartet die gute Nachricht: Ein Umstieg zurück ist unter bestimmten Bedingungen möglich. Wer als Angestellter unter die Jahresarbeitsentgeltgrenze rutscht oder sich in die Arme des öffentlichen Dienstes begibt, kann die PKV hinter sich lassen.

Umgekehrt dürfen jene, die sich mit einem Einkommen jenseits der Grenze bewegen oder selbstständig sind, jederzeit das Tor zur PKV durchschreiten. Doch Vorsicht! Hier gilt es zu bedenken, dass die PKV gerne ein langfristiges Liebesverhältnis und keine kurzzeitige Affäre anstrebt. Überlegen Sie sich also gut, ob Sie bereit sind, den Versicherungsring über den Finger zu streifen.

Fazit: Der Private Krankenversicherungs-Poker


Ob Sie nun im PKV-Poker das Ass aus dem Ärmel schütteln oder mit verkniffenem Gesicht eine Niete nach der anderen ziehen, hängt von vielen Faktoren ab: Ihrem Alter, Gesundheitszustand, Einkommen, sozialen Status und von der Spezies Ihrer Kristallkugel. Wer gesund ist, gut verdient und eine Vorliebe für das gewisse medizinische Extra hat, kann sich in der PKV möglicherweise pudelwohl fühlen. Der Rest sollte die Chips vielleicht besser auf dem Feld "Gesetzliche Krankenversicherung" platzieren.

Bevor Sie also Ihre Gesundheitskarten auf den Tisch legen und "All-in" oder "Fold" rufen, nehmen Sie sich die Zeit, die Vor- und Nachteile sorgfältig zu analysieren... und vielleicht auch über das eine oder andere Lebensjahrzehnt vorauszudenken. Auch wenn sich Ihre Entscheidung vielleicht nicht anfühlt wie der Griff nach dem heiligen Gral, so ist sie doch zumindest eine Wahl, die Sie mit Bedacht und Umsicht treffen sollten.
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