Was ist typisch für Millennials?
Generation Hashtag: Wer sind die Millennials wirklich?
Lassen Sie uns ehrlich sein, kaum eine Generation wurde so oft durch die Meme-Mangel gedreht wie die Millennials. Geboren zwischen 1981 und 1996 stehen sie in der öffentlichen Wahrnehmung irgendwo zwischen digitalen Pionieren und Avocado-Fanatikern. Doch was macht sie wirklich aus, diese Spezies, die scheinbar ihr Smartphone mit der Nabelschnur verbunden hat?
Eines ist sicher: Die Millennials sind die erste Generation, die in einer vollständig vernetzten Welt aufgewachsen ist. Sie waren Teenager, als das Internet die Pubertät hatte – eine Zeit voller peinlicher Töne aus dem 56K-Modem und Myspace-Freundschaften. Sie formten ihre Identität in einer Zeit des digitalen Wandels und heute, wo das Internet kein Neuland, sondern ihre digitale Heimat ist, sind sie beruflich wie privat online stets zu Hause.
Zwischen Startup-Mentalität und Selbstverwirklichung
Work-Life-Balance ist so gestern, Work-Life-Blending hingegen könnte der neue Schrei sein. Viele Millennials haben keine Lust auf starre Arbeitszeiten oder das klassische Angestelltenverhältnis. Flexibilität ist das Zauberwort, und wenn möglich, wird der Traum vom eigenen Startup in die Tat umgesetzt. Aber, natürlich nicht ohne den Yoga-Kurs in der Mittagspause und das Bio-Snackabo.
Wenn der Millennial in der Wildnis des modernen Arbeitsmarktes auf die Jagd nach Jobs geht, dann ist ihm eines besonders wichtig: Sinnhaftigkeit. Sie möchten etwas bewegen, Spuren hinterlassen, aber nur mit einem angemessenen Gehalt. Klingt nach einer Mission Impossible? Für den erfindungsreichen Millennial sicher nicht.
Eine Avocado geht um die Welt: Der Millennial als Konsument
Nun, es ist nicht alles Gold, was glänzt, nicht einmal bei den überglänzten Millennials. Aber ein Trend lässt sich nicht abstreiten: Konsum muss nachhaltig sein. Aus dem einstigen Trend hat sich eine Lebensphilosophie entwickelt. Der Millennial achtet darauf, dass der Kaffee fair gehandelt und das T-Shirt bio ist. Freilich möchte man mit dem urbanen Fahrrad zum Co-Working-Space rollen, auf dem Weg dorthin noch schnell den neusten Podcast hören und die Pflanzen-App checken, ob der Monstera auch wirklich nichts fehlt.
In der Welt der sozialen Medien ist der Millennial sowohl Akteur als auch Kritiker. Er teilt, liked und kommentiert, was das Zeug hält. Dabei verliert er nicht selten den Überblick darüber, wie oft er schon Bilder seiner Mahlzeiten gepostet hat, während er das Konsumverhalten anderer kritisiert. Ein wenig Selbstironie ist hier definitiv angebracht.
Die Politik der Millennials: Zwischen Aktivismus und Ohnmacht
Die Welt verbessern? Klar, am liebsten täglich. Millennials sind nicht nur digital, sondern auch politisch vernetzt. Sie mobilisieren schnell und wirksam via Social Media, sind bei Demonstrationen für Klimaschutz, soziale Gerechtigkeit oder gegen politische Missstände zu finden. Ihre Waffe: das Smartphone, ihre Munition: Tweets, Posts und Shares.
Trotzdem, oder gerade deswegen empfinden viele Millennials eine gewisse politische Ohnmacht. Die großen Entscheidungen scheinen von älteren Generationen getroffen zu werden, und die Sorgen und Nöte der Millennials finden oft nur wenig Gehör. Aber aufgeben? Nicht ihre Art. Sie kämpfen weiter, für ihre Zukunft und die kommender Generationen.
Zwischen Selfie und Selbstfindung: Die kulturelle Identität
Die kulturelle Identität der Millennials ist so divers wie ihre Musik-Playlists, die von 90er-Jahre-Pop bis zu Indie-Folk reichen. Diese Generation fühlt sich der Weltgeschichte genauso verbunden wie der neuesten Staffel von "Stranger Things". Sie ist die erste, die mit dem Smartphone auf Konzerten mehr Zeit verbringt, um das Erlebnis festzuhalten, anstatt es einfach zu genießen. Aber hey, wer würde nicht gerne den epischen Moment haben, wenn der Lieblingssong live gespielt wird und die ganze Menge in Ekstase verfällt – schließlich muss das auf Instagram!
Es gibt also keinen Mangel an Stereotypen, wenn es um die Millennials geht. Aber wie bei allen guten Witzen, steckt auch hier ein Funken Wahrheit drin. Sie schaffen es, uns gleichzeitig zum Kopfschütteln und zum Bewundern zu bringen. Mögen wir Generation X, Babyboomer oder Zoomer sein, eines müssen wir neidlos anerkennen: Die Millennials haben die Welt verändert, im Großen wie im Kleinen. Und vielleicht können wir doch noch etwas von ihrem unerschütterlichen Optimismus lernen. Zum Beispiel, dass es völlig in Ordnung ist, sich im Erwachsenenalter noch für Einhörner zu begeistern.