Wenn Sonnenlicht Mangelware ist: Pflanzen für das Bürodschungel-Ambiente
Man kennt das: Das Bürofenster zeigt zum Innenhof, wo die Sonne ungefähr so oft vorbeischaut wie der Weihnachtsmann im Juli. Die Deckenleuchten flimmern in einem charmanten Industriestil, und der einzige Grünton weit und breit kommt vom verblassten "Ausgang"-Schild. Hier wächst nun wirklich nichts – außer vielleicht der Kaktus auf dem Schreibtisch des Kollegen, aber, mal ehrlich, das ist doch Mogeln; der würde auch noch lässig grinsen, wenn man ihn auf den Mars verfrachten würde. Doch halt! Es gibt Hoffnung für alle kreativen Geister, die auch ohne natürlichen Dauerbeschuss von UV-Strahlen ihren Arbeitsplatz aufblühen lassen wollen.
Überlebenskünstler von der schattigen Sorte
Zunächst sollte man den Kopf nicht in den trockenheitsgeplagten Sand stecken. Es gibt sie tatsächlich, die Pflanzen, die auch in der dunkleren Ecke des Büros so gut gedeihen wie Gossip am Kaffeeautomaten. Nehmen wir zum Beispiel den Bogenhanf (Sansevieria), auch unter dem charmanten Namen "Schwiegermutterzunge" bekannt: robust, anspruchslos und ein wahrer Sauerstofflieferant. Perfekt, um die Luftqualität zu verbessern und das Büro in ein kleines grünes Wunderland zu verwandeln. Oder die charaktervolle Zamioculcas zamiifolia, besser bekannt als "Glücksfeder", die auch im schummrigsten Bürolicht noch Federkraft beweist und offenbar das Memo über Fotosynthese nicht gelesen hat.
Feucht-fröhliche Vertreter der Flora
Nunn aber mal halblang; nicht jeder hat den grünen Daumen eines professionellen Gärtnermonks, der mit liebevollem Flüstern und perfekt temperiertem Gießwasser operiert. Für diejenigen unter uns, die zwar pflanzlich, aber praktisch veranlagt sind, gibt es Spezialisten wir den Philodendron. Der junge Phil bringt nicht nur tropische Vibes ins Office, sondern ist auch noch ziemlich taff, wenn es ums Thema Durststrecken geht. Er gibt mit seinen herzförmigen Blättern jedem Büro eine freundliche und warme Atmosphäre, ohne dabei nach dem Spa-Programm zu verlangen.
Das Grün hinter den Ohren beim Gießen
Lassen wir uns nichts vormachen: Büropflanzen sind keine Kuscheltiere. Sie benötigen keinen täglichen Snack oder aufmunternde Worte, um zu überleben. Der Ficus benjamina, auch liebevoll als Birkenfeige bekannt, ist ein solcher Pflegeleichter. Er verzeiht es, wenn das Gießen mal in den Hintergrund des vollen Terminkalenders rutscht. Allerdings sollte man ihn nicht mit der Urlaubsvertretung verwechseln – etwas Zuwendung brauchen auch Bürogrünlinge. Ebenso dankbar zeigt sich die Aglaonema, eine Schönheit, die mit wenig Licht zurechtkommt und sich damit begnügt, die schattigen Ecken des Büros in ein kleines Botanikum zu verwandeln.
Vom Büro in den Urwald – Efeututen und mehr
Nun, für all jene, die gerne ein bisschen mehr Drama am Arbeitsplatz hätten, sei das Grünzeug Richtung Efeutute (Epipremnum) empfohlen. Hier kann beim Ranken-und-Schlingen zugeschaut werden, wie die Efeutute sich ihren Weg bahnt Richtung Tischkante, Computermonitor, Tastatur – und wenn man nicht aufpasst, wickelt sie vielleicht bald den Bürostuhl ein. Aber keine Sorge, sie ist weder gefräßig noch anspruchsvoll, und ein bisschen Botanik-Bondage hat noch niemandem geschadet.
Das richtige Maß zwischen Chlorophyll und Bürostuhl
Die Kunst besteht darin, das richtige Gleichgewicht zwischen Büro und Dschungel zu finden. Zu viele Pflanzen, und schon verwandelt sich der Schreibtisch in einen Komposthaufen, zu wenige, und das Ambiente erinnert an eine Wartehalle am Flughafen. Eine gut durchdachte Auswahl von Zimmerpflanzen schafft eine Atmosphäre in der Kreativität und Wohlbefinden gedeihen können – so ein bisschen wie Feng Shui, nur eben mit Erde statt Energieflüssen. Also, worauf wartet ihr noch? Ran an die Blumentöpfe und rein in die Gartenhandschuhe, es ist Zeit, dem Arbeitsplatz ein bisschen Leben einzuhauchen!