Wenn die ersten Weihnachtslieder im Radio trällern und die Supermärkte mit Lebkuchen und Spekulatius um die Wette stapeln, ist es wieder soweit: Weihnachten steht vor der Tür. Doch halt! Bevor wir uns in die besinnliche Zeit stürzen, ist ein Marathon der Organisation zu bewältigen. Wie man das Fest ohne Nervenzusammenbruch und mit einem Hauch von Humor über die Bühne bekommt, ist die Kunst. Denn Weihnachten im Kreise der Liebsten ist wie ein Mehrgänge-Menü – stellt man es richtig an, wird es ein Gaumenschmaus; sonst erinnert es eher an eine durchwachsene Kantine.
Advent, Advent, der Planungskalender brennt!
Im Kern des Ganzen steht ein unerschütterlicher Plan. Wer schon im Advent seine inneren Rentiere sattelt, dem winkt später die Zuckerstange des Erfolges. Fangen wir also an, zu planen: Wer soll eingeladen werden? Welche traditionsreichen Gerichte dürfen auf keinen Fall fehlen, und welches neumodische Trendfood könnte für Überraschung sorgen? Oma's Kartoffelsalat trifft auf Couscous – Globalisierung auf dem Festtagstisch. Aber Achtung: Klären Sie vorab mit Ihren Liebsten, ob Experimente erwünscht sind oder ob beim klassischen Gänsebraten mit Klößen und Rotkohl alle Herzen höherschlagen.
Neben dem Menü ist die To-Do-Liste ein Meilenstein auf dem Weg zum Fest. Geschenke besorgen, Weihnachtsbaum kaufen, Dekoration basteln – für Weihnachtsfanatiker gibt es keinen schöneren Zeitvertreib. Aber für die pragmatischen Planer unter uns: Legt Listen an und teilt Aufgaben auf! "Streamlining" ist auch beim Familienfest ein Buzzword.
Beleuchtungs-Battle der Nachbarschaft – Deko mit Augenmaß
Weihnachten ohne Dekoration ist wie Plätzchen ohne Zuckerstreusel – möglich, aber irgendwie fehlt etwas. Während einige Nachbarn meinen, eine zweite Sonne auf Erden installieren zu müssen (wir kennen alle das Haus, das nachts von der ISS gesehen werden kann), kann man mit Liebe zum Detail eine stimmungsvolle Atmosphäre schaffen. Kerzen, Lichterketten und Tannengrün sind die Trias einer jeden guten Weihnachtsdeko. Doch wie so oft gilt auch hier: Weniger ist mehr. Besonders, wenn sich die Haustiere im Lametta verheddern oder Opa wieder mal den Adventskranz entzündet, weil die Kerzen eher für ein Heavy-Metal Konzert geeignet waren.
Eine stimmungsvolle Playlist, bestückt mit den Hymnen der Weihnachtszeit und gewürzt mit ein paar unerwarteten Songs à la „Last Christmas im Samba-Rhythmus“, lockert die Stimmung auf und darf nicht fehlen. Tipp: Legen Sie eine Bescherungs-CD auf, die hat gleich doppelten Nutzen. Sie übertönt gekonnt das Knistern der Geschenkpapier-Berge und das Klirren der aus Versehen anstoßenden Rotweingläser.
Der Festtagsschmaus – Vom Glühwein bis zur Gänsekeule
Das Menü ist das A und O – oder sollen wir eher sagen, das A und Weihnachts-O! Eine weise Entscheidung im Vorfeld ist die klare Absprache, wer was mitbringt. Das verhindert das fünffache Auftreten von Kartoffelsalat und lässt stattdessen Raum für eine kulinarische Weltreise vom Entrée bis zum Dessert. Besonders praktisch: der Glühwein. Er wärmt, schmeckt und – kleine Nebenwirkung – macht auch noch frohgemut.
Nicht vergessen, liebe Gastgeber: Timing ist alles. Kein Gast freut sich über eine Explosion am Herd oder das berühmt-berüchtigte „Es dauert nur noch 5 Minuten“, welches sich wie Kaugummi bis in die Mitternachtsmesse zieht. Kochen Sie lieber etwas, das Sie bereits meisterhaft beherrschen – Ihr Stresslevel und Ihre Gäste werden es Ihnen danken.
Bescherung–Die Wissenschaft dahinter
Es mag ja sein, dass mancherorts das organisatorische Talent für die Bescherung eher einem Glücksspiel gleicht. Aber wer hier clever plant, holt mehr aus dem Fest heraus als nur leuchtende Kinderaugen. Grade verlaufende Geschenke-Papierkanten und kunstvolle Schleifenkreationen sind die Visitenkarte für Geschenkeprofis. Ob beim Würfelspiel oder der klassischen Reihenfolge – die Bescherung ist das Juwel eines geglückten Abends.
Der Geheimtipp: Halten Sie eine kleine Reserve an Geschenken parat. Für den Fall, dass sich plötzlich noch Tante Erna ansagt oder der Postbote im Santa-Kostüm klingelt. So herrscht Friede, Freude, Eierkuchen und keiner fühlt sich vergessen. In diesem Sinne: Die Bescherung ist kein Sprint, sondern ein Marathon der Freude.
Nach dem Fest ist vor dem Fest
Jetzt, da die Teller abgeräumt, die letzten Krümel des Festtagsschmauses weggeputzt sind und Opa auf dem Sofa sein traditionelles "Weihnachtsnickerchen" hält, ist Zeit für Besinnlichkeit. Oder für den wahren Sport nach dem Fest: das Aufräumen. Aber keine Sorge, mit der gleichen Präzision, mit der die Geschenke eingepackt wurden, packen wir nun das Chaos an.
Und wenn dann das letzte Stück Geschenkband im Müll verschwindet und die letzten Tropfen des Glühweins aus den Gläsern gekratzt sind, bleibt uns nur noch eins – Vorfreude auf das nächste Weihnachten, wenn wieder einmal gilt: Die Familie schafft es, Chaos in Liebe zu verwandeln.