Wie funktioniert Carsharing?
Was ist Carsharing?
Sharing kommt aus dem Englischen und bedeutet so viel wie „teilen“. Carsharing bezeichnet also die Aktivität des gemeinsamen Teilens oder Nutzens von Autos. Dieses Modell des Sharings gibt es nicht nur für Autos. Mittlerweile wird in vielen Großstädten auch das Sharing von Fahrrädern oder Motorrädern angeboten. Der Vorteil beim Carsharing ist, dass sich die Nutzer dieses Services nicht nur das Auto teilen, sondern auch alle anfallenden Kosten wie Versicherung, Steuern, Reparaturen und Kraftstoff teilen. Wer ein eigenes Auto hat, muss all diese Kosten alleine tragen. Und er muss sich auch noch darum kümmern. Bei mittleren Standzeiten des Autos von etwa 90 Prozent, ist das sehr unwirtschaftlich. Autos im Bedarfsfall zu mieten und zu fahren ist viel effektiver. Die großen Anbieter für Carsharing verfügen mittlerweile über eine große Flotte von Autos die in einem dichten Netz in der Stadt verteilt sind.
Lohnt sich Carsharing?
Es kommt darauf an, wie sie ein Auto nutzen. Fahren sie im Jahr sehr viel, lohnt sich das Carsharing Modell vieleicht nicht für sie. Experten sprechen dabei von mehr als 7000 Kilometern pro Jahr. Bei weniger Kilometern macht es durchaus Sinn mal über Carsharing nachzudenken. Auf jeden Fall lohnt sich Carsharing, wenn sie keine Lust darauf haben sich um Versicherungen, Reparaturen oder gänzlich um das komplette Auto zu kümmern. Dann greifen sie lieber auf den umfangreichen Fahrzeugpool der Carsharinganbieter zurück.
Was kostet Carsharing?
Beim Carsharing wird ein Minutenpreis für die Nutzung des gebuchten Fahrzeuges berechnet. Die Reservierung, Buchung und Fahrzeugverwaltung findet über eine komfortabel zu bedienende HandyApp statt. Für die einmalige Anmeldung fällt ebenfalls eine Servicegebühr an. Einige Anbieter für Carsharing bieten ihren Kunden einen reduzierten Selbstbehalt beim Schadensfall an. Möchte man auf diese Option zugreifen, addiert sich ebenfalls noch eine kleine Extragebühr auf die gebuchte Fahrt. Die Minuten starten beim Aufschließen des Fahrzeuges mit der App oder einer Kundenkarte und enden mit dem Abschließen des Autos nach der Fahrt. Gefahrene Kilometer spielen bei diesen Minutenpaketen keine Rolle. Bei den Carsharing Anbietern hat man meist auch die Möglichkeit größere Zeitkontingente zu erwerben. In diesen Fällen wird oft ein Mengenrabatt gewährt.
Wie funktioniert Carsharing technisch?
Nach der Anmeldung beim Carsharing Anbieter wird dieser einen Identifizierungsprozess ihrer Daten durchführen. Das macht Sinn, damit keine betrügerischen Aktivitäten mit den Carsharing Fahrzeugen durchgeführt werden können. Nach erfolgter Prüfung, die meist über einen teilautomatisierten Prozess wie Postident oder ähnlichem durchgeführt wird, erhält der neue Carsharingkunde eine Kundenkarte und den Zugang zu einer App für sein Smartphone. Der Buchungsprozess beginnt mit der Suche nach einem Fahrzeug in der Nähe des eigenen Standortes. Hat man ein passendes Auto gefunden, kann man dieses mit der App reservieren. In der vorgegebenen Zeit, meist 15 Minuten, muss das Fahrzeug nun aufgeschlossen werden. Andernfalls verfällt die Reservierung wieder. Geöffnet wird das Auto mit der Kundenkarte oder über die App. Geben Sie jetzt noch ihren persönlichen Sicherheitscode über den Fahrzeugmonitor ein und beginnen sie ihre Fahrt. Am Ziel angekommen wird das Fahrzeug verlassen und über die Kundenkarte oder die Handy App einfach wieder verschlossen. Abgerechnet werden die entstandenen Minuten vom Öffnen bis zum Schliessen des Carsharing Autos.
Wo gibt es Carsharing?
Carsharing wird in einigen großen deutschen Städten angeboten. In ländlichen Gebieten gibt es noch keine Anbieter. Aber sicherlich wird sich dieser Umstand in den nächsten Jahren ändern. Bekannte Anbieter von Carsharing mit den Geschäftsgebieten zum Beispiel in Düsseldorf, Köln oder Berlin sind: car2go und drivenow
Auf den Webseiten der Anbieter können sie sich über die jeweils aktuellen Angebote, Geschäftsgebiete und Fahrzeugflotten informieren.
Fazit:
Vor allem jüngere Menschen in den Städten sehen kaum noch Sinn darin, im Besitz eines eigenen Autos zu sein. Der Wunsch nach Flexibilität führt sie zu den Carsharing Anbietern. Wenn sich die Erfolgsstory von Carsharing weiterhin zum Positiven richtet, werden auch die Geschäftsgebiete immer größer. Dann kann Carsharing auch auf dem Lande irgendwann einmal Einzug halten. Fakt ist aber wohl schon jetzt: Die reine Anzahl der Autos in Deutschland hat Ihren Zenit erreicht. Vor allem unter Betracht der aktuellen Umweltdiskussionen bezüglich der Reinhaltung unserer Innenstädte macht ein Umdenken zur Nutzung des eigenen Fahrverhaltens notwendig. Studien haben ergeben, dass das höchste Verkehrsaufkommen resultierend aus dem privaten Nutzen der Autos aus der Parkplatzsuche in den Städten stammt. Dieses Problem wäre durch Carsharing gelöst, da sich dann deutlich weniger Fahrzeuge in den Städten befinden würden.