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Die erste Liebe: Umgang mit Gefühlen und Beziehungen in der Jugend

Thema: Familie

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Die Achterbahn der Gefühle: Erste Liebe im Teenager-Leben


Wissen Sie noch, wie es war? Die Knie wurden weich, die Hände schwitzig und das Herz spielte verrückt, meistens einfach mitten im Matheunterricht. Die erste Liebe ist wie eine Achterbahnfahrt ohne Sicherheitsgurte: aufregend, unberechenbar und lassen wir das mal offen – gelegentlich auch leicht übelkeitserregend. Wie ein Teenager mit diesem emotionalen Tsunami umgeht, ist so vielseitig wie die Playlist eines 14-Jährigen auf Spotify: mal süß und melodisch, mal dramatisch und voller Bass.

Wir können nicht leugnen, dass die erste Liebe ein prägendes Erlebnis ist. Sie ist der erste richtige Testlauf auf der Bahn der Beziehungen: Weichen stellen, Geschwindigkeit kontrollieren und lernen, wie man elegant durch die Loopings kommt, ohne dabei die Fassung (und das Eis, das man gerade isst) zu verlieren. Die Jugendlichen lernen hierbei Empathie und Einfühlungsvermögen, aber auch die Kunst, eigene Grenzen zu setzen und zu kommunizieren. Wenn das mal kein Anforderungskatalog für die Lebenslauf-Skills-Sektion ist!

Zwischen Snapchat und Schulbank: Moderne Jugend und alte Schmetterlinge


Die Welt ist digital, die Liebe aber bleibt zutiefst analog – und das trotz aller Emojis, die Herzaugen versenden. Obwohl es heutzutage Apps gibt, die mehr Verkupplungsaufgaben übernehmen als die gesamte Flotte von Amors Pfeilen, ist das Gefühlschaos der ersten Liebe derselbe alte Tanz. Junge Menschen von heute sind vielleicht auf Instagram und TikTok unterwegs, aber wenn es ums Flirten geht, ist das Repertoire überraschend zeitlos: ein schüchternes Lächeln hier, ein zufälliges Streifen des Arms dort.

Was sich geändert hat, ist der öffentliche Raum, in dem das Drama stattfindet. Das Klassenzimmer und der Pausenhof haben ernsthafte Konkurrenz von der virtuellen Bühne bekommen. Man könnte fast sagen, die erste Liebe ist jetzt eine Kombination aus Reality-TV und einer Soap Opera mit täglichen Updates –
ersteliebe, um es in Hashtag-Deutsch zu sagen. Dabei ist Vorsicht geboten: Das Internet vergisst nicht, auch wenn die Jugendliebe das manchmal tut.

Kummerkasten Eltern: Ratgeber oder Peinlichkeitsfaktor?


Mutter und Vater mutieren in der Phase der ersten Jugendliebe oft zu einer Mischung aus Liebesgöttern und Vollzeit-Peinlichern. Auf der einen Seite möchten die Teens absolut nicht, dass "die Alten" sich einmischen, auf der anderen Seite sind es häufig gerade die Eltern, die das Pflaster für das erste gebrochene Herz bereithalten. Der Spagat zwischen "Ich brauche dich!" und "Oh Gott, bitte geh weg!" ist für die Jugendlichen so anstrengend wie für die Eltern verwirrend.

Guter Rat ist nicht teuer, aber schwer anzunehmen, wenn er von den eigenen Eltern kommt – das war schon bei den Höhlenmenschen so, als urzeitliche Teenager ihre Wandmalereien nicht von den Eltern liken lassen wollten. In der heutigen Zeit stehen Eltern vor der Herausforderung, sowohl verständnisvoll zuzuhören als auch den Drang zu unterdrücken, aktiv in das junge Liebesglück einzugreifen. Manchmal ist das beste Tinder-Strike tatsächlich, das Smartphone der Kinder einfach mal nicht zu swipen oder zu wischen - oder wie das heißt.

Wenn's mal kracht: Liebeskummer und Taschentuch-Momente


Liebeskummer ist wie die Erkältung der Romantik – praktisch jeder muss da durch, aber niemand will es wirklich haben. Es hat etwas Erhabenes, wie junge Menschen ihre ersten emotionalen Schlachten schlagen; sie überwinden den Schmerz oft mit einer melodramatischen Eleganz, die Erwachsene längst verlernt haben. Egal, ob das Tagebuch vollgeschrieben wird oder die Lieblingsplaylist auf "Repeat" läuft – jede Träne ist auch ein Schritt auf dem Weg des Erwachsenwerdens.

Was Jugendliche in dieser Phase brauchen, ist Verständnis und Raum. Raum zum Trauern und Raum zum Wachsen. Und auch wenn es schwerfällt, nicht sofort jeden Liebeskummer mit den Geschichten der eigenen (vermeintlich viel schlimmeren) zerbrochenen Herzen zu toppen, ist das manchmal genau das, was den jungen Seelen hilft. Sie müssen ihre eigenen Geschichten schreiben – inklusive der traurigen Kapitel.

Happy End nicht garantiert: Was wir alle aus der ersten Liebe lernen


Die erste Liebe endet selten wie in Hollywoodfilmen – also meistens nicht mit dramatischen Geständnissen im strömenden Regen oder einem Kuss bei Sonnenuntergang auf einem riesigen Schloss (oder war es ein Flughafen?). Doch obwohl die Realität oft anders aussieht, sind die Lektionen unersetzlich. Resilienz, Selbstwahrnehmung und sogar ein wenig Weisheit sind die Geschenke, die die Jugendliebe hinterlässt.

Vielleicht war die erste Liebe nichts weiter als ein Strohfeuer, ein kurzer romantischer Sturm im Wasserglas der Pubertät. Aber die Wärme und die Lebhaftigkeit dieses Feuers sind es, die unser Herz für die kommenden Kapitel vorbereiten – für die Liebe, die bleibt, für die Geschichten, die es wert sind, erzählt zu werden. Und irgendwann, wenn man selbst die Rolle des peinlichen Elternteils übernimmt, kann man mit einem Augenzwinkern auf die turbulente Zeit zurückblicken. Immerhin haben wir's überlebt, oder?
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