Der Traum vom eigenen Gemüsegarten: Vom Samenkorn zur Salatschüssel
Stellen Sie sich vor, Sie schlendern durch Ihren eigenen kleinen Dschungel aus Grün, pflückend, schnuppernd und kosten hier und da eine knusprige Karotte oder eine saftige Tomate. Nein, Sie sind nicht in einer neuen Folge von "Garten Eden – Jetzt auch in Ihrer Nachbarschaft!" gelandet, sondern einfach nur im Gemüsegarten, den Sie vorsichtshalber direkt hinterm Haus angelegt haben. Der Start eines eigenen Gemüsegartens ist der Beginn einer wunderbaren Freundschaft zwischen Ihnen und Mutter Natur, zuzüglich einer unbestimmten Anzahl von Regenwürmern, Marienkäfern und vielleicht auch einem neugierigen Eichhörnchen. Als Anfänger in der Gemüsezucht braucht man nicht nur grüne Daumen – phasenweise erfreuen sich alle zehn Finger an der Erde. Schauen Sie also nicht befremdet, wenn Ihre Hände demnächst aussehen wie die eines Hobbits nach einem Tag im Minengeschäft.
Pflanzen, was das Zeug hält: Auswahl und Anordnung im Gemüsegarten
Bevor Sie loslegen und das gesamte Sortiment des Gartenmarkts in den eigenen Garten verfrachten, halten Sie kurz inne. Ein wenig Planung schadet nie und hält die Schnecken davon ab, sich ins Fäustchen zu lachen. Mögen Sie überhaupt Radischen? Wie sieht es aus mit Zucchini? Die Frage, was angepflanzt werden soll, entscheidet sich meist am Esstisch, nicht am Beet. Pflanzen Sie also, was später auch auf Ihrer Gabel landen soll. Anordnung ist dabei das Stichwort für Effizienz. Niedrige Pflanzen nach vorne, hohe nach hinten, damit auch die Sonne weiß, wem sie zuerst guten Morgen sagen darf. Überlegen Sie auch die Nachbarschaftsverhältnisse der Gemüsesorten – während sich manche Gemüsearten gegenseitig unterstützen, kann es bei anderen zu einem Rosenkrieg sondersgleichen kommen.
Hochbeet, niedriges Beet oder doch in die Knie gehen?
Es gibt mehr Möglichkeiten, ein Beet anzulegen, als es Kochshows im Fernsehen gibt. Hochbeete sind die Loftwohnungen für Gemüse: schick, rückenschonend und sie wärmen die Wurzeln im Frühjahr schneller auf. Niedrige Beete hingegen sind der Klassiker – bodenständig und natürlich. Sie benötigen keine extra Konstruktion, lediglich das Knie könnte protestieren. Wenn Sie also nicht vorhaben, Yoga mit Gartenthema anzufangen, könnte ein Hochbeet die bessere Wahl sein. Eines haben aber alle Beete gemeinsam: Sie wollen gepflegt werden. Das bedeutet neben liebevollem Zureden hin und wieder auch Jäten, Gießen und Komplimente für besonders schöne Blätter.
Pestizide? Nein, danke – Wir setzen auf Omas alte Tricks!
Im Einklang mit der Natur zu gärtnern, ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern auch für die Seele und sorgt für bestes Biogemüse. Auch wenn Sie es könnten – verwandeln Sie Ihren Garten bitte nicht in ein chemisches Versuchslabor. Sie brauchen keine High-Tech-Ausrüstung oder den neuesten Trend aus dem Labor. Manchmal hilft es, Omas alte Tricks auszugraben, wie Brennnesseljauche oder das Pflanzen von Tagetes gegen Nematoden. Ihre Ernte wird es Ihnen danken, die Bienen summen ein Ständchen und der Igel rollt sich glücklich im Laub zusammen.
Der grüne Daumen wird mit Geduld belohnt
Geduld ist nicht gerade Ihre Stärke? Im Gemüsegarten könnten Sie diese Tugend ausbauen. Pflanzen wachsen zwar manchmal, als hätten sie einen Turbo eingebaut, aber meistens nehmen sie sich gerne Zeit, um sich von ihrer schönsten Seite zu zeigen. Verzagen Sie nicht, wenn die Karotten erst einmal nur grüne Köpfchen zeigen und die Größe eines Bleistifts unterschreiten – auch Karotten waren einmal Babys. Die Natur arbeitet nicht nach Bürozeiten und schon gar nicht nach menschlicher Eile. Aber wenn dann die Erntezeit kommt, ist das Glück groß und der Topf für die Gemüsesuppe vielleicht zu klein.
Der Lohn der Mühe: Gemüse satt und Komplimente fett
Wenn sich schließlich die ersten Früchte (natürlich auch die Gemüse) Ihrer Arbeit zeigen, können Sie sich selbst auf die Schulter klopfen – oder besser noch, lassen Sie es andere tun! Nichts schmeckt so gut wie das eigene Gemüse, gekrönt mit dem Stolz, es selbst angebaut zu haben. Teilen Sie Ihre Ernte mit Freunden und Nachbarn oder tauschen Sie Rübchen gegen Rhabarber – so wird das Gärtnern auch zum sozialen Ereignis. Ernten Sie Komplimente so reichlich wie Ihre Zucchinis und erfreuen Sie sich an dem Wissen, dass es kein Supermarkt der Welt mit dem frischen Geschmack Ihrer Gartenarbeit aufnehmen kann. Jetzt wissen Sie, Gärtnern macht nicht nur die Hände schmutzig, sondern auch die Seele reich.