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Pflanzenparadies auf dem Balkon: Pflegetipps für Topfpflanzen

Thema: Garten

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Grüner Daumen im Kleinformat: Die Kunst des Balkongärtnerns


Ein blühendes Pflanzenparadies auf dem heimischen Balkon zu schaffen, ist nicht nur eine Wissenschaft für sich, sondern auch eine Form der urbanen Akrobatik. Hierbei geht es darum, auf begrenztem Raum maximale Pracht zu entfalten – und das so pflegeleicht wie möglich. Denn seien wir ehrlich: Der Durchschnittsmensch mag Grünzeug, allerdings sollte die Beziehung zu unseren chlorophyllhaltigen Gefährten nicht in eine Vollzeitbeschäftigung ausarten. Gärtnerei auf dem Balkon kann manchmal der Versuch sein, trotz eines eher bescheidenen Quadratmeterangebots den Regenwald nachzubilden – doch mit ein paar cleveren Tipps ist das keine unmögliche Aufgabe.

Den grünen Bewohnern die richtige WG aussuchen: Standort und Pflanzenauswahl


Zuerst gilt es, den Standort zu begutachten. Ein Nordbalkon hat in Sachen Sonnenstrahlen ungefähr so viel zu bieten wie ein Kühlschrank Licht – sprich: nicht allzu viel. Pflanzen, die hier gedeihen sollen, müssen also mit schattigeren Verhältnissen klarkommen. Südbalkone dagegen sind die Saint-Tropez unter den Pflanzenheimen; hier müssen die Pflanzen sonnenharte Gesellen sein, die nicht gleich in Ohnmacht fallen, wenn sie mehr als ein paar UV-Strahlen abbekommen.

Apropos Pflanzenauswahl: Es ist wie im wahren Leben – manche Beziehungen sind für die Ewigkeit gemacht, und manche… nun ja, dauern genau so lange, bis man merkt, dass das Gießwasser wieder mal zum Tee aufgebrüht wurde. Man sollte also Pflanzen wählen, die zum einen zum Standort passen und zum anderen zur eigenen, sagen wir, "Pflegemotivation". Zu den Balkonklassikern gehören pflegeleichte Schönheiten wie Lavendel, Pelargonien und Geranien, die nicht beleidigt sind, wenn man das Gießen einmal vergisst.

Dialog mit den Topfbewohnern: Wasser und Dünger dosieren


Jetzt mal Hand aufs Herz: Wie oft haben wir schon eine Pflanze ertränkt oder verdursten lassen, weil wir ihre stummen Hilferufe ignoriert haben? Die Kommunikation mit unseren grünen Freunden muss verbessert werden! Wassergaben sollten angepasst sein – nicht jede Pflanze hat den Durst eines Teenagers nach dem Sport.

Topfpflanzen haben den Nachteil, dass sie, wie es der Name schon sagt, in Töpfen sitzen. Dadurch haben sie nur begrenzt Zugang zu Wasser und Nährstoffen. Eine regelmäßige, aber maßvolle Wassergabe ist daher das A und O. Und beim Düngen ist weniger oft mehr. Wer seine Pflanzen zu Liebe erdrückt und sie in eine Stickstoffschwemme stürzt, darf sich nicht wundern, wenn sie ihm das übelnehmen. In der Regel reicht es aus, während der Wachstumsphase alle zwei Wochen organischen Dünger ins Gießwasser zu geben.

Der ewige Kampf gegen die Elemente: Wind- und Wetterschutz


Hier spielen wir nicht selten die Rolle des Ritters in grüner Rüstung, der seine Schützlinge gegen Wind und Wetter verteidigt. Da nicht jeder Balkon über ein Glasdach oder eine winddichte Wand verfügt, sind hier kreative Lösungen gefragt. Vor allem die windigen Gesellen unter den Balkonen können dazu führen, dass Pflanzen mehr fliegen lernen, als ihnen lieb ist. Kleine Zäune, Windschutznetze oder die geschickte Anordnung von Möbeln können hier Abhilfe schaffen.

Doch es ist nicht nur der Wind, der eine Herausforderung darstellt. Auch die Sonne kann mit ihrer geballten Kraft einigen Pflanzen zusetzen. Ein schattenspendendes Sonnensegel oder eine dicht belaubte Pflanze, die als natürlicher Sonnenschirm fungiert, können hier helfen. Wichtig dabei: Die Balance halten! Ein Sonnenschutz, der eher an Fort Knox erinnert, wird zwar die UV-Strahlen abwehren, allerdings auch jeden Hauch von Sonnenlicht.

Der Rollentausch: Pflanzenschädlinge natürlich bekämpfen


Es kommt der Tag, an dem man entdeckt, dass die Pflanzen ungebetene Gäste haben. Die Rede ist von Schädlingen, die es sich auf den grünen Blättern gemütlich gemacht haben. Hierbei gilt es, Ruhe zu bewahren. Chemische Keulen sind so '90er und passen nicht ins natürliche Idyll eines Balkons. Natürliche Feinde wie Marienkäfer oder die gute alte Schmierseife können bei der Bekämpfung von Blattläusen Wunder wirken.

Sicher, es macht keinen Spaß, seine Pflanzen beim Blattlaus-Casting zu beobachten, aber oft ist es hilfreich, die Natur ihre eigenen Antworten finden zu lassen. Und manchmal ist es auch einfach nur befriedigend, den kleinen Biestern mit einem gezielten Wasserstrahl den Garaus zu machen.

Die Privatsphäre wahren: Pflanzen als Sichtschutz


Natürlich darf man nicht vergessen, dass Pflanzen auf dem Balkon noch einen weiteren, sehr menschlichen Zweck erfüllen können – als Sichtschutz vor neugierigen Blicken. Eine dicht gewachsene Balkonbegrünung kann die eigene Privatsphäre wahren und gleichzeitig das Gefühl geben, inmitten einer kleinen Oase zu verweilen. Es ist ein zweischneidiges Schwert: Einerseits möchte man den Urban Jungle erleben, andererseits will man nicht bei jedem Gießen oder Lesen eines Buches ertappt werden.

Pflanzen wie Bambus, Efeu oder hohe Gräser sind hier ideal. Sie bieten nicht nur einen natürlichen Sichtschutz, sondern schaffen es oft spielend, das Ambiente eines kleinen privaten Gartens zu erschaffen – sofern sie regelmäßig beschnitten werden, um das Nachbarschaftslicht nicht völlig zu blockieren.

Abschluss: Pflegeleichtes Grün für den urbanen Raum


Balkonpflanzen bieten die einmalige Gelegenheit, den städtischen Raum zu begrünen und eine eigene kleine Wohlfühloase zu schaffen. Mit ein paar Pflegetipps und etwas Humor kann man so selbst auf dem kleinsten Austritt ein Pflanzenparadies zaubern, das die umgebenden Betonwüsten vergessen lässt. Dabei profitiert nicht nur das eigene Wohlbefinden, sondern man leistet auch einen Beitrag zum städtischen Mikroklima. Und falls doch einmal eine Pflanze das Zeitliche segnet, erinnern wir uns: Auch im Dschungel des Lebens ist nicht jede Pflanze für die Ewigkeit bestimmt.
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