Der-Informant

Wissenswertes & Informationen

An der Pönt 46, 40885 Ratingen office@der-informant.de +49 2102 8917073

Die Kunst des Networking: Beziehungen am Arbeitsplatz aufbauen und pflegen

Thema: Beruf

Facebook X / Twitter
hotellerie und gastronomie
 

Networking: Eine Kunst, die den Bürokaktus zum Blühen bringt


Die Idee, „Networking“ als Kunst zu bezeichnen, mag anfänglich an ein Gemälde mit Krawatten und Visitenkarten denken lassen, bei dem sich alle im Kreis lächelnd zuprosten. Doch schnell wird klar, dass es mehr um den Pinselstrich als um die Farbe geht. Networking am Arbeitsplatz ist ein subtiler Tanz zwischen professionellem Vorankommen und persönlicher Sympathie – ein High-Five mit dem Chef und ein virtueller Schulterklopfer für den Praktikanten. Es braucht ein feines Gespür, nicht zu aufdringlich zu sein, etwa so, wie man lernen muss, nicht zu enthusiastisch an einem Bürokaktus zu riechen.

Es beginnt schon am ersten Arbeitstag: Sie tragen Ihr strahlendstes Lächeln, während Sie versuchen, sich nicht nur die Namen Ihrer neuen Kollegen, sondern auch deren Kaffeepausen-Vorlieben zu merken. Hier geht es nicht nur ums "Was du weißt", sondern vermehrt ums "Wen du kennst". Und, wer weiß, vielleicht ist der Mensch, der heute wegen des Papierstaus im Drucker schimpft, morgen Ihr Eintrittsticket zu neuen beruflichen Weiten.

Netzwerken leicht gemacht: Der tägliche Balanceakt


Netzwerken ist ein täglicher Balanceakt zwischen Aktivität und Zurückhaltung – niemand will als der Büro-Nervtöter enden, der bei jedem Lunch wie ein Raubtier auf Informationssuche lauert. Hier sind einige ungeschriebene Networking-Gebote:

1. Respektiere die persönlichen Grenzen: Es ist toll, Interesse zu zeigen, aber zu wissen, wann man eine Konversation beendet, ist ebenso wichtig.
2. Sei hilfsbereit, ohne hinterhältige Gedanken: Hilfe anzubieten, sollte immer selbstlos sein und nicht nur dein Netzwerk-Konto füllen.
3. Hör zu: Jeder mag es, gehört zu werden. Active Listening ist mehr als nur ein Buzzword in einer Personalentwicklungsanleitung.
4. Authentizität: Menschen riechen Falschheit schneller, als sie feststellen können, dass der Milch im Bürokühlschrank abgelaufen ist.

Die Wahrheit ist, dass fehlende Aufrichtigkeit in der Kommunikation schneller auffliegt, als die Flugente auf der jährlichen Betriebsfeier.

Die digitale Kaffeepause: Social Networking am Arbeitsplatz


Stellen wir uns das Ganze in der digitalen Welt vor: LinkedIn, Xing und Co. sind die Kaffeeküchen des 21. Jahrhunderts. Da gibt es Endorsements wie Zuckerstücke – großzügig verteilt und manchmal etwas zu süß. Hier werden Fähigkeiten und Kompetenzen nicht nur präsentiert, sondern gleichsam als digitale Visitenkarten für das berufliche Weiterkommen genutzt.

Social Networking am Arbeitsplatz bedeutet aber auch, dass man sichtbar sein muss, ohne dabei wie ein digitales Pfauengefieder zu wirken. Ein gepflegtes Profil und regelmäßige, sinnvolle Beiträge in Fachgruppen zeigen, dass Sie mehr als nur ein Gesicht in der Menge sind. Aber Vorsicht: Digitales Überengagement kann so anstrengend sein wie Zwanzig Sekunden Smalltalk am Kopierer aufrechtzuerhalten.

Der Netzwerkknoten: Events und Konferenzen


Jetzt wird’s ernst: Events und Konferenzen sind das Olympiastadion des Networkings. Hier treffen sich alle Disziplinen – vom sprintenden Startup-Gründer bis zum marathonsitzenden Vorstand. Visitenkartentausch? Check. Elevator Pitch? Gebongt. Und irgendwo dazwischen das leise Seufzen des Praktikanten, der nur für das kostenlose Catering gekommen ist.

Die Königsdisziplin ist jedoch, Erinnerungswert zu schaffen. Nicht durch Peinlichkeit, nein, durch Charme, Witz und das richtige Maß an Fachwissen. Denn seien wir ehrlich: Die meisten Visitenkarten enden im Bermuda-Dreieck der Schreibtischschubladen. Also, statt einer Karte, geben Sie Ihren neuen Kontakten etwas, was sie nicht so schnell vergessen – einen guten Eindruck, ein intelligenter Spruch oder einen echten Ratschlag.

Die Gratwanderung: Grenzen des Networking


Wie bei allem im Leben gibt es auch beim Networking Grenzen. Nicht jeder am Arbeitsplatz will Ihr neuer bester Freund sein. Manche Kolleginnen und Kollegen wollen einfach ihre Arbeit erledigen und dabei so wenig wie möglich stören. Für sie ist die Vorstellung, bei einem Teambuilding-Event in eine menschliche Pyramide verwandelt zu werden, so reizvoll wie ein Kariesbefall.

Außerdem gibt es auch die Gefahr des Übernetworkens. Dabei werden aus professionellen Beziehungen unfreiwillige Freizeitgestaltungen à la „Gehen wir zusammen zum Salsa-Kurs?“, obwohl man insgeheim schon mit der linken Fußsohle zuckt. Wichtig ist es, eine gesunde Balance zu finden und nicht den Eindruck zu erwecken, man würde ein Netz auswerfen, in der Hoffnung, der große Fisch an der Firmenspitze beißt an.

Am Ende zählt der Mensch


Networking am Arbeitsplatz ist und bleibt eine menschliche Angelegenheit. Es geht darum, authentische Beziehungen zu schaffen, die nicht nur beruflich, sondern auch persönlich bereichern. Es ist die Kunst, wahres Interesse an anderen Menschen zu zeigen, ohne dabei eigene Ziele aus den Augen zu verlieren. Und wer weiß, vielleicht ist der Büroplausch über die neueste Serie der Beginn einer wunderbaren Freundschaft – oder zumindest einer LinkedIn-Verbindung.

Beziehungsarbeit erfordert Einfühlungsvermögen, Taktik und manchmal auch etwas Mut, um auf andere zuzugehen. Aber wie der Bürokaktus mit der richtigen Pflege und gelegentlichen Wassergaben doch irgendwann zum Blühen gebracht werden kann, so können auch die Beziehungen am Arbeitsplatz gedeihen, wenn sie mit Sorgfalt und Respekt behandelt werden. Und das, liebe Leser, ist wahre Netzwerkkunst.
Facebook X / Twitter